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Energieminister soll 100.000 Real (37.800 Euro) von einem Bauunternehmen für einen Regierungsauftrag zum Anschluss armer Haushalte an das Stromnetz bekommen haben.

Foto: REUTERS/Jamil Bittar
Brasilia - Brasiliens Polizei ermittelt gegen Energieminister Silas Rondeau im Zusammenhang mit einem Bestechungsskandal. Es gebe aber keine Beweise gegen Rondeau, sagte Justizminister Tarso Genro am Montag. Er bestätigte, dass die Bundespolizei den Minister verdächtigt, 100.000 Real (37.800 Euro) von einem Bauunternehmen für einen Regierungsauftrag zum Anschluss armer Haushalte an das Stromnetz bekommen zu haben.

Der Fall gehört zu Ermittlungen, für die vergangene Woche fast 50 Verdächtige wegen Veruntreuung von Geld für große Staatsaufträge festgenommen worden waren. Unter den Festgenommenen ist auch ein hochrangiger Mitarbeiter Rondeaus. Der Ressortchef hat jedoch jede Verwicklung zurückgewiesen.

Wegen des Skandals sah sich Präsident Luiz Inacio Lula da Silva gezwungen, sein 250-Milliarden-Dollar-Investitionsprogramm für Infrastruktur-Projekte zu verteidigen. Das südamerikanische Land will Straßen, Flughäfen und umstrittene Staudämme im Amazonas-Gebiet bauen, um seine Wirtschaft anzukurbeln.

Skandale trotz Versprechen

Lula hatte seine erste Amtszeit als Präsident im Wahlkampf 2002 auch mit dem Versprechen gewonnen, gegen die Korruption vorzugehen. Doch seine Regierung geriet wegen mehrerer Bestechungsskandale in eine schwere Krise, die ihn beinahe die Wiederwahl im vergangenen Jahr gekostet hätte.

Rondeau verwaltet einen großen Teil des staatlichen Haushalts, kümmert sich um Brasiliens international führendes Programm für Biotreibstoffe und sitzt im Verwaltungsrat des Ölkonzerns Petrobras. (APA/Reuters)