Foto: Literaturmuseum
Graz - Im Salzkammergut haben seit Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Literaten Inspiration gefunden. Das Literaturmuseum Altaussee führt zurück in vergangene Tage, als Hugo von Hofmannsthal, Hermann Broch oder auch Friedrich Torberg in der malerischen Umgebung Anregungen für ihr künstlerisches Schaffen gesammelt haben. Das neu erweiterte Museum wird am 31. Mai mit einer Lesung von Alfred Kolleritsch und Ingeborg Horn eröffnet.

"Das Museum wurde vollkommen neu gestaltet", schildert Obfrau Marianne Goertz. Nun verfügt das im Kur- und Amtshaus der Gemeinde beheimatete Museum neben dem gemütlichen Lese- und Bibliotheksraum sowie einem Buchladen im Erdgeschoss auch über zwei Ausstellungsräume im zweiten Stock. In ihnen werden die vielfältigen Beziehungen von u.a. Hermann Broch, Fritz von Herzmanovsky-Orlando, Hugo von Hofmannsthal, Nikolaus Lenau, Friedrich Torberg, Jakob Wassermann bis zu Barbara Frischmuth zu Altaussee mit Hilfe von Texten und Fotos, historischen Exponaten sowie Hör- und Videobeispielen dargestellt.

Die Hörproben mit Texten der Literaten können auch via Funk mit einem Kopfhörer im "Literaturgarten" genossen werden. Er wurde von der aus Altaussee stammenden und dort lebenden Schriftstellerin Barbara Frischmuth gestaltet. Die Literatin - sie ist zugleich Präsidentin des Museumsvereines - wird übrigens am 2. Juni (20.00 Uhr) ihr neuestes Gartenbuch "Marder, Rose, Fink und Laus" präsentieren.

Ein weiteres Highlight im Jahresprogramm ist u.a. eine Lesung von Elisabeth Trissenaar aus "Lucidor" von Hugo von Hofmannsthal (18. August, 20.00 Uhr). Im Herbst steht ein Wochenende (6. und 7. Oktober) im Gedenken an den aus Bad Goisern gebürtigen Schriftsteller, Widerstandskämpfer und Journalisten Franz Kain (1922 bis 1997). Zum Jahreswechsel (28. 12., 20.00 Uhr) liest Schauspielerin Mercedes Echerer aus Herzmanosky-Orlandos "Der Gaulschreck im Rosennetz".

Zum runden Programm des Literaturmuseums gehört auch die "Literatour". Der literarische Dorfspaziergang beginnt beim Kurhaus und führt zu Hotels und Gaststätten, wo mittels Texttafeln jeweils bekannte Literaten, die in besonderer Beziehung zu Altaussee standen, vorgestellt werden. Weiters werden Juni, Juli und August auch geführte Literatur-Spaziergänge angeboten. (APA)