Linz (APA) - Die Asamer Holding AG mit der Zentrale in Ohlsdorf (Bezirk Gmunden) in Oberösterreich zieht sich aus ihrem bisher größten Zementwerk-Projekt in Europa zurück. Nahe St. Petersburg hätte bis 2008 gemeinsam mit dem russischen Bauriesen LSR ein Produktionsstätte mit einer Kapazität für zwei Mio. Jahrestonnen entstehen sollen. Das berichtete das "WirtschaftsBlatt" in seiner Dienstag-Ausgabe.

Als Grund für den Ausstieg wurden Unstimmigkeiten mit Partner LSR genannt. "Die Russen wollten uns nur als Beiwagerl, wofür wir nicht zu haben sind", erklärte Asamer-Holding-Vorstand Kurt Asamer. An dem geplanten Standort hätten fast so viel erzeugt werden sollen, wie derzeit in allen drei Zementwerken des Unternehmens in Europa zusammen produziert wird.

Ersatzprojekt gesucht

Nun suchen die Oberösterreicher nach einem Ersatzprojekt für den nach Zement hungernden russischen Markt. Asamer will dabei "ohne Druck und Zeitvorgabe" arbeiten. Es sei daher nicht entschieden, ob das neue Werk mit oder ohne Partner errichtet und ob es überhaupt gebaut wird. Auch eine Akquisition sei möglich, so Asamer. Derzeit würden mehrere Projekte in Russland, Usbekistan und Kasachstan geprüft. Auch eines in Libyen für den nordafrikanischen Markt stehe auf der Liste des Unternehmens.

Derzeit betreibt Asamer je ein Zementwerk in der Slowakei, in Bosnien-Herzegowina und in Serbien. Die Gesamtkapazität liegt laut Firmenangaben bei 2,2 Mio. Tonnen, 1.100 Mitarbeiter werden beschäftigt. Mit der Sparte Zement erwirtschaftete Asamer im vergangenen Jahr 87 Mio. Euro, was knapp einem Viertel des Gesamtumsatzes der Holding in Höhe von 330 Mio. entspricht. (APA)