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49 Cent
Bis die EU-Bürger von den niedrigeren Tarifen - 49 Cent (exklusive Mehrwertsteuer) im ersten Jahr für aktive Anrufe, 24 Cent für ankommende Anrufe - profitieren können, könnten dann allerdings noch einige Wochen vergehen. Laut dem Kompromisstext haben die Telekombetreiber bis zu einen Monat Zeit, um die Kunden von den neuen Roaming-Tarifen in Kenntnis zu setzen. Entscheidet sich ein Handy-Nutzer für den neuen Schutztarif - möglich ab in Kraft treten der Verordnung - muss ihn der Mobilfunk-Betreiber spätestens nach vier Wochen umgestellt haben. Im besten Fall könnten EU-Bürger bereits im Juli die neuen EU-Tarife oder auch noch besserer Angebote noch im Juli nützen. Reagiert ein Kunde nicht, gilt der neue Tarif spätestens zwei Monaten nach der Information also etwa Ende September.
Wer früher mit attraktiven Angeboten rausgehe, könne auch mit Neukunden rechnen
Der Berichterstatter, der ÖVP-EU-Abgeordnete Paul Rübig, der den Deal auch federführend ausverhandelt hat, rechnet damit, dass wegen des Wettbewerbs die Mobilfunkanbieter die Fristen nicht voll ausnützen werden. Wer früher mit attraktiven Angeboten rausgehe, könne auch mit Neukunden rechnen, sagte er am Dienstag in Straßburg. Wie notwendig die Verordnung ist, verdeutlicht er mit Beispielen: Schüler, die einen besonders günstigen Tarif mit 5 Cent pro Minute ohne Grundgebühr nützten, zahlten bei einem Ausflug nach Brüssel für einen Anruf nach Deutschland 3,60 Euro pro Minute. Besonders wichtig sei außerdem die größere Transparenz, die mit den neuen Bestimmungen komme, sagte Rübig. So müssen Anrufer bei einem Auslandstelefonat automatisch über die Roamingtarife informiert werden, für Fragen zu SMS, MMS oder Datentransfer müssen die Betreiber künftig Gratisnummern anbieten.
"Gute Lösung"
Der Vizevorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion, Hannes Swoboda, sprach von einer "guten Lösung". Damit hätten auch die österreichischen Mobilfunkunternehmen, die bisher überdurchschnittlich von den Roaminggebühren profitiert haben, die Möglichkeit sich umzustellen. Mit entsprechender Werbung, könnte es sogar gelingen, einen Rückgang der Einnahmen zu verhindern. Swoboda unterstrich, dass es vor allem seiner Fraktion anzurechnen sei, dass die billigeren Tarife - wenn auch mit Zeitverzögerung - für alle Handynutzer gelten. Andernfalls hätten die "Dummen weiter die Deppensteuer bezahlt" und nur die Aktiven Handynutzer profitiert.
Drei jahre