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Foto: AP/Greg Baker
Milwaukee - Eine neue Studie aus den USA bringt das weltweit häufig vielfach verschriebene Diabetes-Medikament "Avandia" (Wirkstoff: Rosiglitazon) in Verbindung mit Herzinfarkten und möglicherweise sogar mit Todesfällen. Die Ergebnisse von Dutzenden Untersuchungen hätten ergeben, dass das Risiko für einen Herzinfarkt mit der Einnahme von Avandia um 43 Prozent steige, hieß es in der Studie, die vom "New England Journal of Medicine" im Internet veröffentlicht wurde.

Verschrieben bei "Alterdiabetes"

Avandia wurde vor acht Jahren vom britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline auf den Markt gebracht und galt als wichtiger Durchbruch bei der Kontrolle des Blutzuckers. Das Medikament wird Patienten mit Diabetes Typ-2 ("Altersdiabetes") verschieben, das mit Übergewicht einhergeht. Mehr als sechs Millionen Menschen weltweit wurden mit Avandia behandelt. Der zuständige Entwickler bei GlaxoSmithKline, Lawson McCartney, erklärte, die Studie sei kein wissenschaftlicher Beweis. Der Konzern könne die erwähnten Risiken nicht erkennen und habe weiter Vertrauen in die Sicherheit des Medikaments. Das Arzneimittel ist auch in Österreich auf dem Markt.

Die Aktien von GlaxoSmithKline fielen nach der Veröffentlichung der Studie in den USA im morgendlichen Börsenhandel um sieben Prozent. Pharmaexperten sprachen bereits von einem weiteren Beispiel für ein Medikament, dessen Nebenwirkungen erst nach der Einnahme durch Millionen Patienten entdeckt wurden. Sie verwiesen auf Ähnlichkeiten zum Medikament Vioxx. Der US-Pharmakonzern MSD musste das Arthritis-Medikament 2004 wegen möglicher Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vom Markt nehmen. (AP(APA)