Bischkek - Der Regierungschef der zentralasiatischen
Republik Kirgistan, Almasbek Atambajew, ist nach eigenen Angaben
Opfer eines Giftanschlages geworden. Er sei zwei Tage bewusstlos
gewesen, nachdem ihm am 11. Mai während der Arbeit im Regierungssitz
vergiftetes Wasser gereicht worden sei, sagte Atambajew am Dienstag
nach Angaben der Agentur Akipress in der Hauptstadt Bischkek.
Der Regierungschef konnte nur unter Schwierigkeiten sprechen und
musste sich beim Gehen auf seine Leibwächter stützen, wie Augenzeugen
berichteten.
Atambajew äußerte keinen Verdacht, wer hinter dem angeblichen
Anschlag stehen könnte. "Es gibt offensichtlich viele Beleidigte",
sagte der Regierungschef. Er lasse sich nicht einschüchtern. Die
Staatsanwaltschaft leitete eine Voruntersuchung ein, eröffnete aber
zunächst kein Strafverfahren.
Der frühere Oppositionspolitiker Atambajew war erst Ende März von
Präsident Kurmanbek Bakijew zum Regierungschef ernannt worden. Im
Machtkampf zwischen Präsident und Parlament hoffte Bakijew so, seine
Gegner zu spalten. Die Opposition rief dennoch im April ihre Anhänger
zu Massenkundgebungen auf die Straße. Nach tagelangen friedlichen
Protesten hatte die Polizei der früheren Sowjetrepublik die
Demonstrationen gegen Präsident Bakijew unter Einsatz von Tränengas
aufgelöst. (APA/dpa)