Pörtschach - Zwei klare Siege und eine überraschende Niederlage der Topstars hat der Dienstagnachmittag in Pörtschach gebracht. Mit dem topgesetzten Titelverteidiger Nikolaj Dawidenko und dem als Nummer 4 gereihten Lleyton Hewitt erreichten nach einer Regenunterbrechung zwei der Top-Favoriten problemlos das Achtelfinale des Hypo Group International.

Dawidenko fertigte Ruben Ramirez Hidalgo (ESP) 6:3,6:0 ab, Hewitt ließ Sergio Roitman (ARG) nur vier Games. Mit dem als Nummer 3 gesetzten Ivan Ljubicic (CRO) verabschiedete sich im Achtelfinale aber doch noch einer der Stars, er unterlag unerwartet dem Peruaner Luis Horna.

Dawidenko kann Triple schaffen

Dawidenko untermauerte seinen Anspruch auf einen dritten Österreich-Titel nach St. Pölten 2005 und Pörtschach 2006. Dass er der Top-Favorit ist, wollte er noch nicht bestätigen. "Es ist gut, die erste Runde gewonnen zu haben, aber ich habe im ersten Satz noch zu viele Fehler gemacht.

Mit "Hallo, Ösi" wurde Dawidenko am Dienstag von Stefan Koubek schon begrüßt, nun ist er quasi letzter (Wunsch)-"Österreicher" im Bewerb. Dawidenko strebt den österreichischen Pass als Zweitpass neben dem russischen an. "Ich bleibe auch Russe, weil ich da nur 13 Prozent Steuern zahlen muss", stellte er klar. Von Koubek hat er auch erfahren, dass der Steuersatz in Österreich freilich weit höher ist.

"Ich möchte in Zukunft hier wohnen. Mit einem österreichischen Pass könnte ich auch viel einfacher reisen", gab der Russe zu. Als 100-prozentiger Russe braucht er für fast jedes Land ein Visum. "Für den Schengen-Raum habe ich ein einjähriges, für die USA ein zweijähriges und für Australien eines auf 5 Jahre."

In der österreichischen Tennis-Szene gibt es bezüglich der Absichten Dawidenkos eine Art "Wurschtigkeitsgefühl": "Mir wurscht" hörte man von allen drei ÖTV-Spielern im Einzelbewerb. Koubek nur mit einer Einschränkung: "Wenn er mir keinen Platz bei Olympia wegnimmt." Daran, dass Dawidenko nach einer dreijährigen Wartezeit tatsächlich für Österreich Daviscup spielen könnte, glaubt eigentlich nicht wirklich jemand.

Hewitt hatte mit seinem Computer mehr Probleme als mit Gegner Sergio Roitman. Sein Laptop war nämlich den ganzen Tag bei diversen Technikern, um ihm den W-LAN-Zugang zu ermöglichen. Während er auf dem Platz stand, war der Laptop wieder in Schuss. Der Australier selbst war es von Beginn an und ließ Roitman keine Chance. 6:2,6:2 siegte der Blondschopf und war dementsprechend zufrieden.

"Der Belag hier ist ein bisschen anders als vor ein paar Tagen in Hamburg, ich musste mich daran gewöhnen. Aber ich habe heute ein ziemlich gutes Match gespielt", sagte Hewitt. Mit seinem Auftritt in Hamburg hat der Australier seine Form für die French Open gefunden. Erst im Semifinale scheiterte er nach großem Kampf mit 5:7 im dritten Satz an Rafael Nadal. Davor war er in Rom gleich zum Auftakt ausgeschieden.

"Einige haben mich nach dieser Niederlage schon abgeschrieben, einige Leute sollten wissen, dass ich besser bin", so der Australier, der mit seiner Frau Bec und seiner Tochter Mia Rebecca an den Wörthersee zurückgekehrt ist.

Bereits wieder verabschieden kann sich Ljubicic. Die aktuelle Nummer 7 der Welt musste sich der Nummer 82, dem 26-jährigen Peruaner Luis Horna, nach 90 Minuten mit 6:7(6),4:6 beugen. Horna war damit überraschend erster Viertelfinalist beim Hypo Group International. (APA)