Graz - Der Zusammenhang liege auf der Hand, sagt Helmut Hirt. Wer weniger im Börsel hat, kauft natürlich günstigere Lebensmittel, und diese sind in der Regel weit weniger gesund als etwa biologische Nahrungsmittel. Der steirische Gesundheitslandesrat kann daher der heiß diskutierten "Fettsteuer" im Gegensatz zu Bundesministerin Andrea Kdolsky einiges abgewinnen.

Ungesunde, etwa fette Lebensmittel sollen seiner Meinung nach um einiges höher besteuert werden. Die Mehreinnahmen sollen zweckgebunden der Förderung gesunder Lebensmittel zufließen. Wobei erst einmal klar definiert werden müsse, was tatsächlich "gesunde Lebensmittel" ausmache. Darüber soll sich in der nächsten Zeit eine Gruppe von Experten aus unterschiedlichen Disziplinen den Kopf zerbrechen und dann der Politik eine Liste vorlegen. Begünstigt werden sollen jedenfalls nach Ansicht Hirts biologische Lebensmittel oder zumindest Lebensmittel mit regionalem Ursprung. Hirt im Gespräch mit dem Standard: "Mir geht es bei der Initiative in erster Linie um die soziale Frage, dass sich Menschen mit weniger Einkommen auch nachgewiesener Maßen ungesünder ernähren, weil sie gezwungen sind, billigere, aber nicht so wertvolle Nahrungsmittel kaufen zu müssen." Er sehe sich hier durchaus im Einklang mit Bestrebungen auf europäischer Ebene. Die EU arbeite längst an Richtlinien zur Förderung gesunder Lebensmittel.

Fett abbekommen

Auf gut steirisch "sein Fett abbekommen" hat Hirt politisch vom BZÖ. Es sei "zu erwarten gewesen, dass sich der steirische SPÖ-Landesrat an der dümmsten und schwachsinnigsten Diskussion des bisherigen Jahres rund um die Fettsteuer beteiligen wird", ereiferte sich BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz. Eine Fettsteuer sei "diskriminierend". (Walter Müller/DER STANDARD-Printausgabe, 23.5.2007)