Bogota - Die kolumbianische Regierung sucht verstärkt nach Wegen, um die auf hohen Touren laufende Wirtschaft zu dämpfen. Der kolumbianische Peso erreichte am Dienstag den höchsten Stand gegenüber dem US-Dollar seit sieben Jahren. Dies verschlechtert die Exportchancen der Unternehmen. Das hohe Wirtschaftswachstum von sieben Prozent im vergangenen und voraussichtlich mehr als 5,5 Prozent in diesem Jahr hat auch die Inflation verstärkt. Die Teuerungsrate erreichte im April 6,26 Prozent.

Die Zentralbank in Bogota meldete am Dienstag einen Nettokapitalimport von 5,5 Milliarden Dollar seit Beginn des Jahres. Im vergangenen Jahr waren es im gleichen Zeitraum nur 357 Millionen Dollar gewesen. Mehr als die Hälfte des Kapitalzustroms entfielen auf Direktinvestitionen des Auslands. Erheblich gestiegen sind daneben aber auch die Überweisungen von Kolumbianern, die im Ausland leben.

Zu Untersuchungen der Wirtschaftslage traf am Dienstag eine Mission des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Kolumbien ein. Angesichts der verbesserten Kapitalausstattung sagte Finanzminister Oscar Zuluaga, seine Regierung suche zurzeit kein neues Abkommen mit dem IWF. Kolumbien hat im November vergangenen Jahres ein Abkommen über Standby-Kredite mit einem Umfang von 600 Millionen Dollar verstreichen lassen, ohne von dieser Finanzierungsmöglichkeit Gebrauch zu machen. (APA/AP)