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Graz – Der Autocluster Styria (ACstyria) und das Arbeitsmarktservice haben am Mittwoch ein bereits bekanntes Problem nun als Studienergebnis vorgelegt: Der steirischen Automobilindustrie fehlen Fachkräfte.

In Zahlen gesprochen sind es 1290 Fachkräfte, die nach Angaben der Befragten in der Automotiv-Branche fehlen, sagte Uwe Galler, Geschäftsführer des ACstyria. Konkret fehlen 470 Fachkräfte mit HTL-, FH- oder Universitätsabschluss, 390 Mitarbeiter in kaufmännischen und IT-Berufen sowie 430 in den Bereichen KFZ, Metall und Elektro.

Die befragten 86 Betriebe – zum Großteil Mitglieder des ACstyria – erwarten, dass der Bedarf bis 2009 auf 2740 ansteigen werde, 900 davon seien Facharbeiter. Negative Auswirkungen auf die Auftragslage gab es bisher nicht. Nun gelte es, qualifizierte Helfer vor allem in den Bereichen Mechatronik und KFZ-Technik auszubilden. Dafür wird die Implacement-Stiftung, die auf Wunsch des Betriebes Arbeitslose ausbildet, herangezogen.

Zielgruppe sind unter anderem jene 1600 Menschen, die für einen Helferberuf im Metallbereich als arbeitslos gemeldet sind, aber auch AHS-Maturanten und Studienabbrecher sollen mit der einschlägigen Ausbildung Karriere im technischen Bereich machen. Die zwölfmonatige Ausbildung kann auch mit einer Lehrabschlussprüfung abgerundet werden. Noch immer sei die Nachfrage nach Lehrlingen in diesem Bereich größer als der Andrang, bedauerte Karl Heinz Snobe, Landesgeschäftsführer des AMS Steiermark. Das AMS könne beim Fachkräftemangel nur im hochqualifizierten Bereich „einspringen“, für alle anderen müsse die Ausbildung im Betrieb stärker stattfinden.

Was Fachkräfte aus dem Ausland betrifft, ist sich Galler nicht sicher, ob sie den Weg in die Steiermark finden, denn schon tschechische Betriebe würden Arbeiter aus der Ukraine importieren, sagte er. Zudem würden Hochqualifizierte in ihren Heimatländern nicht viel weniger verdienen als in Österreich. Die Schwierigkeit sei groß, im Ausland Facharbeiter zu finden, sagte Snobe. Von österreichweit 800 möglichen Facharbeitern aus dem Ausland, für welche seit 1. Mai die Facharbeitersonderverordnung gilt, seien in der Steiermark bis jetzt zwei Anträge gestellt worden. (Marijana Miljkoviæ, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.05.2007)