Elisabeth Brunner (39) ist eine "konservative Sparerin", wie sie sich im Gespräch mit dem Standard beschreibt. Als sie als Studentin von Vorarlberg nach Wien kam, hat sie begonnen, ihr Geld anzulegen. Von ihrem Taschengeld hat die heutige Sprachlehrerin bereits einen kleinen Teil abgezogen und in einen Bausparer investiert. Nach der Abreifung wurde der Betrag auf ein neues Bausparkonto gelegt, auch ein Pfandbrief mit einer Laufzeit von zehn Jahren ist in das Depot von Brunner gewandert.

Durch eine Freundin, die als Anlageberaterin tätig ist, hat Brunner Jahre später begonnen, ihre Finanzen zu überprüfen und neue Wege in der Veranlagung zu gehen: "Die Zinsen am Sparbuch waren zu gering." Bei der Durchforstung ihrer bisherigen Anlagen wurde eine Lebensversicherung gefunden, deren bisherige Prämien weder Brunner noch die Beraterin überzeugt haben. Die Lebensversicherung wurde gekündigt, der "enttäuschend kleine Betrag“ floss zusammen mit etwas Erspartem in eine Immobilien-Aktie. "Dieses Investment hat bisher viel Freude gemacht", sagt die reiselustige Lehrerin. Profitiert hat Brunner von den erzielten Gewinnen, in ihrer Zeit der Bildungskarenz. "In so einer Phase bekommt man kein Gehalt, also habe ich etwas aus den Gewinnen abgeschöpft."

Traum vom eigenen Haus

Die Motivation für eine Veranlagung kam auch aus dem Wunsch, ein Haus am Stadtrand zu erwerben, "am besten eines, das wir selber ein wenig renovieren können". Für diesen Erwerb wird wohl ein Kredit aufgenommen werden, "die Renovierungsarbeiten sollen aber aus den Dividenden bezahlt werden können", sagt Brunner. Zu der Immobilienaktie gesellte sich zuletzt ein Mischfonds, in den monatlich 100 Euro eingezahlt werden. Weitere 50 Euro fließen pro Monat in eine staatlich geförderte Zukunftsvorsorge. "Ich bin echt erstaunt darüber, mit wie wenig Kapital man bereits veranlagen kann", sagt die begeisterte Leserin, die, seit sie Investments besitzt, verstärkt auch den Wirtschaftsteil der Tageszeitungen liest. Trotz ihrer bisher guten Erfahrungen würde Brunner nie auf eigene Faust investieren: "Ich vertraue da voll meiner Beraterin, sie ist mir eine gute Freundin geworden." (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.05.2007)