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Das Thema Pflege steht bei Versicherungen derzeit ganz weit oben. Denn bisher trägt dieser Bereich noch nicht viel zum Wachstum der Assekuranzen bei. Das soll sich ändern, wie Christian Sedlnitzky, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Versicherung, jüngst bei einem Pensionssymposium in Lissabon sagte. Zum Ziel der Raiffeisen Versicherung gehört 2007 daher die Ankurbelung der Umsätze aus dem Bereich Pflege.

Mit dem Pflege-Thema gilt es, vor allem die Zielgruppe Frau zu erreichen. Denn nach wie vor ist das Thema Pflege ein weibliches, wie eine aktuelle Studie der Raiffeisen Versicherung ergeben hat. Im März 2007 wurden 1000 Österreicherinnen im Alter von 15 bis 55 Jahren befragt. 14 Prozent der Frauen sehen sich demnach derzeit bzw. in nächster Zukunft mit einem Pflegefall konfrontiert, dabei empfinden sie den psychischen Druck und die notwendige zeitliche Investition als große Be_lastung. Der Zugang zur Pflege korreliert mit der Haushaltsgröße und dem Urbanitätsgrad: Je größer der Haushalt, in dem man lebt, und je weiter weg man von städtischen Gebieten beheimatet ist, umso größer ist die Bereitschaft zur Pflege.

Vorsorge läuft schleppend

Die Aufgabe, jemanden zu pflegen, wird verstärkt als Frauen- und nicht als Männerthema gesehen. Immerhin 47 Prozent der befragten Frauen sehen dieses Thema als ausschließliche Frauen-Angelegenheit an, während nur ein Prozent die Verantwortung in die Richtung der Männer legt.

Dass Mann und Frau selbst auch zu einem Pflegefall werden können, ist zwar ein Thema, die finanzielle Vorsorge wurde bisher jedoch nur bedingt getroffen (siehe Grafik). Ein Fünftel aller Frauen – davon mehr als ein Drittel aller 50- bis 55-Jährigen – setzt sich derzeit intensiv damit auseinander, möglicherweise in Zukunft selbst zu einem Pflegefall zu werden. Ein weiteres Drittel hat sich zumindest schon einmal damit beschäftigt. Demgegenüber stehen allerdings nur 24 Prozent, die für diesen Fall bereits eine finanzielle Vorsorge getroffen haben. Mehr als die Hälte der älteren Frauen sehen sich für einen möglichen Eintritt der Pflegebedürftigkeit unterversorgt.

Versicherungstechnische Lösung

Im Bereich der Vorsorge finden Frauen der Studie zufolge eine versicherungstechnische Lösung als sinnvoll, gefolgt von der Zusammenarbeit mit einer Hilfsorganisation. Auch die Ausstattung der Wohnung hin auf einen möglichen Pflegebedarf wird angedacht. Frühzeitig einen Pflegeplatz zu reservieren steht auf der Liste mit den möglichen Vorsorgewegen jedoch noch nicht. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.5.2007)