Wien – Die Chance, dass das Austria Center Vienna (ACV) heuer rekordmäßig ausgelastet wird, ist noch intakt. Die Latte, die sich die zum Finanzministerium ressortierende Internationale Amtssitz und Konferenzzentrum AG (IAKW), so der offizielle Name des ACV, gelegt hat, liegt allerdings nicht sehr hoch.

Wie aus der dem STANDARD vorliegenden Bilanz 2006 hervorgeht, hat die IAKW ihren Umsatz im Vorjahr wohl von 15,6 auf 16,09 Millionen Euro erhöht, die Umsatzerlöse aus Veranstaltungen sind allerdings um 461.000 Euro gesunken. Die im Februar via ACV-Aussendung gefeierte Steigerung besteht aus einem Durchlaufposten: Die Energielieferungen für die internationalen Organisationen (UNO-City) sind gestiegen und zwar um satte 803.000 Euro. Gestiegen sind auch die Erlöse, die aus Dauervermietungen (wie jene der Eurest) lukriert wurden und zwar um 181.000 Euro.

Dass die IAKW bei gestiegener Betriebsleistung (um 3,5 Prozent auf 16,14 Mio. Euro) und unverändertem Personalstand (75) einen um 4,2 Prozent gesunkenen Rohertrag ausweist, darf nicht verwundern, waren doch Energiepreisanstieg und -mehrverbrauch zu verbuchen. Letzterer resultiert auch aus vielen Kleinveranstaltungen, die die Fixkosten gegenüber Großkongressen verteuern. "Ohne Kleinveranstaltungen wäre das Ergebnis viel schlechter gewesen", verteidigt IAKW-Aufsichtsratschef Wolf Hanke den von 6,14 auf 5,75 gesenkten Jahresverlust (den ohnehin der Bund abdeckt, Anm.). Hauptproblem sei 2006 gewesen, dass das ACV von Österreichs EU-Ratspräsidentschaft nicht profitieren habe können.

Verdient hat die IAKW_dafür an den Zinsen für den Bundeszuschusses für Asbest-Sanierung und UNO-City-Zubau. Sie stiegen von 459.000 auf 889.000 Euro. Ob IAKW-Vorstand Thomas Rupperti für diese Bilanz eine Prämie bekommt, entscheidet der Aufsichtsrat am 30. Mai. Geld dafür ist da: Es wurden 65.000 Euro rückgestellt. (Luise Ungerboeck, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.05.2007)