Trotz der kräftigen "Mehrwertsteuer-Bremse" wird das Wachstum in diesem Jahr arbeitstäglich bereinigt mit 2,9 Prozent (nach 3,0 Prozent) praktisch stabil bleiben. Das sind 1,1 Prozentpunkte mehr, als die OECD noch vergangenen November erwartet hatte. 2008 dürfte es eine Abschwächung auf 2,2 Prozent geben. Umgerechnet auf die deutsche Statistik bedeutet das für dieses Jahr 2,8 Prozent und für das Schaltjahr 2008 immer noch kräftige 2,5 Prozent Wachstum. Damit ist die OECD optimistischer als die Bundesregierung.
Steigende Beschäftigung
Getragen wird der Aufschwung nicht mehr nur vom boomenden Export, sondern auch von den Investitionen. Im zweiten Halbjahr 2007 springt zudem der Konsum kräftig an, der zu Jahresbeginn die Konjunktur noch gedämpft hatte. Das hat zwei Gründe: Erstens steigt die Beschäftigung und zweitens findet die jahrelange Lohnabstinenz ein Ende. Die Inflation bleibt den Experten zufolge dabei im Griff. Denn die steigende Produktivität, sinkende Lohnnebenkosten und hohe Gewinne erlaubten Lohnerhöhungen, ohne die Wettbewerbsfähigkeit auf den Weltmärkten zu gefährden. Die Arbeitsstückkosten steigen weiter langsamer als die Preise oder die Stückkosten in anderen Ländern.
Die Zahl der Arbeitslosen wird laut OECD in den nächsten eineinhalb Jahren um eine halbe Million sinken. Im Jahresmittel werde die Erwerbslosenquote in diesem Jahr von 8,1 auf 6,9 Prozent fallen und 2008 rund 6,3 Prozent erreichen. Für Ende 2008 würden sogar sechs Prozent angepeilt (nach Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung). Übertragen auf die Statistik der Bundesanstalt für Arbeit entspricht dies einem Rückgang von jetzt bis Ende 2008 von 9,2 auf 8,5 Prozent.