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Foto: Reuters/Bui
Philadelphia - Wo immer der republikanische Präsidentschaftskandidat George W. Bush in den vergangenen Wochen auftauchte, um WählerInnen zu werben: Ein Lacher war ihm während seiner Rede stets gewiss, und zwar, wenn er von seiner Ehefrau Laura erzählte. Die ehemalige Bibliothekarin habe seinen Heiratsantrag vor 23 Jahren nur unter der Bedingung angenommen, dass sie niemals eine Ansprache werde halten müssen. Auf dem Nominierungsparteitag der RepublikanerInnen war aber genau das ihre wichtigste Aufgabe: den 2066 Delegierten zu erzählen, was für ein zielstrebiger, erfolgsorientierter und prinzipientreuer Mann ihr George doch ist. "Ich bin heilfroh, dass sie mich nicht an mein Versprechen erinnert hat", scherzte Bush. In ihrer Rede betonte Laura Bush ihre Rolle als treusorgende Ehefrau und liebevolle Mutter von Zwillingstöchtern. "Laura benimmt sich immer und wird niemals übermütig", lobte Mutter Jenna Welch ihre Tochter am Donnerstag vor der Vereinigung der repulikanischen Frauen. Lauras "ruhige Art" komme überall an, niemals versuche sie, andere Leute einzuschüchtern. Schwiegermutter Barbara Bush trug gleich ganz dick auf: Laura sei die "beste First Lady eines Bundesstaates, die das Land jemals hatte". Laura ist anders als Hillary Die Botschaft ist klar: Laura Bush ist ganz, ganz anders als die derzeitige First Lady Hillary Clinton, nach Darstellung der RepublikanerInnen eine ehrgeizige Fädenzieherin, die ihre Ehe mit dem notorisch untreuen Bill nur dazu nutzt, ihre eigenen politischen Ziele durchzusetzen. Die Affäre mit der Ex-Praktikantin Monica Lewinsky wird im Wahlkampf zwar nicht direkt angesprochen - notdürftig verkleidete Anspielungen können sich die meisten RednerInnen auf dem Parteitag aber nicht verkneifen. Und die Bushs lassen keine Gelegenheit aus, vor den Kameras mit innigen Küsschen ein liebevolles Ehepaar abzugeben. Die First Lady zu beleidigen, ist zwar verpönt. Aber für Hillary Clinton, die mit ihrer Kandidatur um einen der beiden Senatsposten des Bundesstaates New York die eigene politische Karriere gestartet hat, gilt diese stillschweigende Übereinkunft nach Meinung der RepublikanerInnen nicht mehr. (APA)