Forscher der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) geben dem iPod Nachhilfe. Der trendige MP3-Player soll lernen, Musiksammlungen selbst zu strukturieren. Grundlage dafür sind Computer-Programme, die Musik "verstehen" und richtig einordnen können. Das berichtet die jüngste Ausgabe der von der JKU herausgegeben Zeitschrift "Univationen".

Ordnung und Übersichtlichkeit

In Linz lernen Computer nicht nur, immer komplexere Muster von Musikaufnahmen zu erkennen, sondern zapfen auch das Internet an. Dort sammeln sie relevante Informationen über Künstler, ihre Stilrichtungen und ihre Bewertung durch Millionen von Hörern. Aus den so gewonnenen Daten kann der Rechner beispielsweise einem MP3-Player beibringen, in seinem Musikarchiv selbst für Ordnung und Übersichtlichkeit zu sorgen. Der Benutzer findet mittels Bedienungs-Rad Rubriken mit Aufnahmen ähnlicher Stilrichtungen.

Bei einer Sammlung von 5.000 Musikstücken müssen 12,5 Millionen Ähnlichkeiten ausgerechnet werden

Weltweit arbeiten Wissenschafter mit Hochdruck daran, iPod-Besitzern das lästige Herumnavigieren in hierarchischen Verzeichnissen zu ersparen. Der Rechenaufwand, um dieses auf den ersten Blick banale Problem zu lösen, ist enorm: Bei einer Sammlung von 5.000 Musikstücken müssen 12,5 Millionen Ähnlichkeiten ausgerechnet werden. Veranschlagt man für eine einzige Berechnung eine Sekunde, wäre der Computer fast fünf Monate beschäftigt. Der Weltrekord liegt aktuell bei 0,02 Millisekunden, damit sind auch umfangreichere Sammlungen beherrschbar.(APA)