Die "Hamburger Morgenpost" lässt die polizeiliche Durchsuchung der Post in einem Briefzentrum der deutschen Hansestadt rechtlich prüfen. "Wir sehen in der Aktion des Staatsschutzes eine Gefährdung der Pressefreiheit, eine Verhältnismäßigkeit der Mittel ist überhaupt nicht ersichtlich", sagte Chefredakteur Matthias Onken am Freitag in Hamburg. Die Aktion zielte nach Informationen der Zeitung auf an Redaktionen gerichtete Bekennerschreiben zu den jüngsten Brandanschlägen von militanten G-8-Gegnern. "Insbesondere unsere Redaktion war in der Vergangenheit mehrfach Adressatin solcher Schreiben. Einer Durchsuchung der Redaktionsräume hätte das Redaktionsgeheimnis entgegengestanden", sagte Onken. Es dränge sich daher der Verdacht auf, dass diese rechtliche Hürde mit der Durchsuchung bei der Post gezielt umgangen werden sollte. "Ein solches Vorgehen ist nach unserer Auffassung rechtswidrig. Es gefährdet den Informantenschutz und damit einen Kernbereich der grundrechtlich geschützten Pressefreiheit", betonte er. Zuvor war bekannt geworden, dass der Staatsschutz auf der Suche nach Bekennerschreiben auch Post durchsuchte. (APA/AP)