Fischer befürchtet keine Unruhen im Kosovo. Er wolle nicht "den Teufel an die Wand malen", sagte der Präsident. "Aber es ist ein Problem, das man nicht auf die leichte Schulter nehmen darf." Die Europäische Union sei "gut beraten", wenn sie sich "mit großer Sorgfalt, großer Behutsamkeit und mit Gefühl für Gerechtigkeit und Ausgewogenheit" für eine Lösung im Rahmen der Vereinten Nationen einsetze. "Weil gelöst werden muss es nicht in 'Brüssel', sondern in New York".
Fischer verwies auch darauf, dass die UNO-Vetomacht Russland nur eine Lösung unterstützen wolle, die von beiden Seiten - also von Pristina und Belgrad - akzeptiert wird. "Auch wir würden uns eine Lösung wünschen, die von beiden Seiten akzeptiert wird. Und ich bin überzeugt, das wäre die beste Vorgangsweise", sagte Fischer. Die Europäische Union sowie Österreich fühlen sich allerdings "verpflichtet, darüber nachzudenken, was geschehen soll, wenn ein Kompromiss nicht möglich ist". Dann könne es nicht sein, dass "gar nichts passiert".