Dass die AUA in ihrer Geschichte bereits zum dritten Mal die Destination Chicago eröffnet, berührt United-Präsident Glenn Tilton nicht sonderlich. "Eine Route, bei der wir nicht das größte Aufkommen erwarten, würden wir nicht bedienen", sagte Tilton am Rande eines Star-Alliance-Treffens in Kopenhagen zum STANDARD. Ihn interessiere die erfolgreiche Inbetriebnahme seiner Verbindung Washington-Peking. "Faktum ist, dass United international weiter wachsen wird. Mehr als 50 Prozent unseres Geschäftes kommen aus diesem Verkehr."
Alle sechs Monate prüft United die Wichtigkeit einzelner Ziele zwecks Aufnahme in das Streckennetz, einen Anflug nach Wien schließt Tilton aus. Entschieden werde, wo es die meisten Erträge gibt. "Wir wollen nicht viel Geld in den Aufbau einer neuen Strecke investieren und nach zwölf Monaten wieder zusperren", sagte Tilton.
Schwache Wintermonate
Ob Verbindungen USA-Österreich generell wirtschaftlich schwierig zu betreiben sind, sagte Tilton nicht. Ein ehemaliger AUA-Manager erläutert im STANDARD-Gespräch, dass die Einstellung der Flüge Wien-Chicago bisher notwendig waren, "weil die AUA von Mai bis Oktober mit Chicago Geld verdient hat, es aber in den schwachen Wintermonaten wieder verloren hat".
Damit Wien als Drehscheibe innerhalb der 17 Mitglieder umfassenden Star-Alliance attraktiv bleibt, ist die Anbindung mit zusätzlichen Langstreckenflügen notwendig.