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Grafik: Archiv
Die Seiten des Videoportals YouTube sind über den größten Internetprovider Marokkos, die Maroc Telecom , seit vergangenem Freitag nicht mehr zugänglich. Der Internetprovider ignorierte Anrufe der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF), heißt es in einer Mitteilung der RSF von heute, Dienstag. "Wir kennen das genaue Problem noch nicht, erwarten jedoch noch im Laufe des Tages eine Antwort unserer Techniker", sagt ein Sprecher von Maroc Telecom auf Anfrage von pressetext. Der Sprecher betont, dass Maroc Telecom YouTube nicht absichtlich blockiere. Unklarheiten "Wir fragen uns, wie ein technisches Problem nur eine Webseite betreffen kann. Das Blockieren einer Webseite ist illegal, wenn keine gerichtliche Erlaubnis vorliegt", so RSF. Nutzer kleinerer Internetprovider des Maghrebstaates wie etwa Wana oder Meditel bieten hingegen weiterhin Zugang zu YouTube. Laut Maroc Telecom sind auch andere Seiten betroffen, allerdings konnte der Sprecher auf Anfrage von pressetext nicht nennen welche. In Blogs wird auch Vivendi angegriffen, das mit 51 Prozent an Maroc Telecom beteiligt ist und das die offensichtliche Zensur des Tochterunternehmens nicht stört. Zensur Bereits Ende 2005 zensierte die marokkanische Regierung sämtliche Webseiten, welche die Unabhängigkeitsbewegung der West-Sahara unterstützen, darunter arso.org sowie auch Google Earth und Anonymizer. RSF vermutet, dass Maroc Telecom YouTube wegen Videos der Unabhängigkeitsbewegung der West-Sahara gesperrt hat. Die Unabhängigkeitsbestrebungen werden angeführt von der 1973 gegründeten saharauischen Befreiungsbewegung Polisario. Seit 1991 herrscht zwischen Polisario und Marokko Waffenstillstand. (pte)