Beim Weltkongress des Internationalen Journalistenverbands (IFJ) von 28. Mai bis 2. Juni in Moskau stehen die Rechte der Frau ganz oben auf der Agenda. Medienorganisationen und Gewerkschaften müssten härter arbeiten, um die "Geißel der Diskriminierung innerhalb der Branche" auszulöschen, betonte Aidan White, IFJ-Generalsekretär. Frauen würden immer noch an die gläserne Decke stoßen, wenn es um Spitzenpositionen im Journalismus ginge, erklärte er in einer Aussendung der Organisation vom Dienstag.

Journalistinnen hätten schlechtere Arbeitsbedingungen und seien Zeugen eines "überholten und unterdrückenden Rollenbildes", so White. Ziel des IFJ Gender-Rates seien daher "praktische Schritte zur Verbesserung der Situation für Frauen im Journalismus", so Organisatorin Nadia Azhgikhina. Man wolle "eine publizistische Kultur des Respekts" fördern, bei der "Frauen und Männer zusammen für Gender-Rechte kämpfen".

"Making News for Democracy: Building Trust in Quality Journalism"

2007 lautet das Hauptthema des Kongresses "Making News for Democracy: Building Trust in Quality Journalism". Der IFJ setzt sich für Pressefreiheit und die Sicherheit der Medienvertreter etwa im Irak ein. Er tritt laut Aussendung aber auch für "anständige Jobs für Journalisten" in Zeiten ein, in denen der Qualitätsjournalismus leide, weil "weniger investiert wird und die Budgets der Redaktionen gekürzt werden".

Auf einer Sondersitzung am Mittwoch soll die Diskriminierung von Frauen in Schwellenländern diskutiert werden. Eine neue Publikation und eine Ausstellung unter dem Titel "Stoppt Sexismus in den Medien!" und spezifische Programme sollen das Gender-Engagement untermauern. Die Russische Journalistengewerkschaft wird laut Aussendung gemeinsam mit dem Gender-Rat besonders an einer Veränderung in den ehemaligen Sowjetrepubliken arbeiten.

Der IFJ vertritt mehr als 500.000 Journalisten in mehr als hundert Ländern weltweit. Der Weltkongress ist laut Eigendarstellung die weltweit größte repräsentative Journalistenversammlung und findet alle drei Jahre statt. (APA)