Wien - Platz sieben auf Sardinien hat Manfred Stohl neue Hoffnung gegeben. Nach zuletzt doch recht deutlichem Zweifel am Potenzial seines privaten Citroen Xsara hofft der Wiener bei der kommenden Akropolis-Rallye in Griechenland auf einen Aufwärtstrend. Auf den baut auch Marcus Grönholm. Nach dem jüngsten Ausfall von Weltmeister Sebastien Loeb führt der Finne in der WM und will seinen Vorsprung ausbauen.

Loeb hatte am Schlusstag auf Sardinen einen seiner seltenen Fehler gemacht. Grönholm gewann und will nun seinen Vorsprung von sieben Punkten auf den dreifachen Weltmeister aus Frankreich vergrößern. "Die Akropolis ist traditionell eine gute Rallye für Ford, der nächste Lauf ist meine Heimrallye in Finnland. Das will ich nutzen", gab sich der 39-jährige Finne vor dem achten WM-Saisonlauf kämpferisch.

Auch Stohl/Ilka Minor hatten vom Ausrutschers des Champions profitiert und zwei WM-Punkte geholt. "Das Team hat in den vergangenen Wochen wirklich einen tollen Job gemacht. Jetzt wollen wir in Griechenland die Früchte ernten", möchte der 34-jährige Wiener vor der zweimonatigen WM-Pause mit seinem Citroen Xsara WRC noch weiter Selbstvertrauen tanken.

Das Lob des Österreichers ist bemerkenswert, hatte er sich zuletzt doch eher darüber beklagt, mit seinem privaten Xsara mangels absoluter Top-Teile fast chancenlos auf einen Podestplatz zu sein. Bei Citroen Sport setze man offenbar alles auf den neuen C4, mit dem Loeb unterwegs ist, hieß es zuletzt nicht einmal mehr hinter vorgehaltener Hand. Selbst bei der offiziellen FIA-PK hatte der WM-Vierte des Vorjahres die größer werdende Kluft zwischen Werks- und Privattteams angesprochen, zuletzt war sogar eine vorzeitige Trennung von Kronos im Raum gestanden.

Nach Sardinien scheint nun aber wieder - fast - alles in Butter zu sein. Dort sei sein Auto bereits deutlich besser gelaufen, ging Stohl, der nach sieben Läufen und Platz sechs in Mexiko als bisherigem Höhepunkt nur WM-Zehnter ist, in der Akropolis-Vorschau mit keinem Wort auf Probleme ein. Auch der WM-Ausschluss des mit Finanzproblemen kämpfenden Stohl-Teamkollegen Daniel Carlsson - der Schwede war auf Sardinien nur noch über die Startrampe gerollt und hatte dann aufgegeben - wurde von Sponsor OMV nicht offiziell kommentiert.

Vielmehr ausschließlich Sportliches. Griechenland (23 Sonderprüfungen mit 335 km, Super-Sonderprüfung am Donnerstagabend) sei ein besonderes Pflaster. "Diese Rallye kann mit keiner anderen im WM-Kalender verglichen werden. Hier kämpfst du vom ersten bis zum letzten Kilometer mit der Hitze und der permanenten Gefahr eines Reifenschadens", sagte Stohl. Allerdings hat es in Griechenland geregnet und auch am Wochenende dürfte es in den schattigen Stellen noch matschig sein.

Auch für Andreas Aigner hat sich bisher der Auftritt in der seriennahen P-WRC nicht nach Wunsch gestaltet. Der WM-Titel ist kein Thema mehr, deshalb hat der Steirer in Griechenland wieder "freie Fahrt". "Ich habe mir vorgenommen, ganz locker zu bleiben", so der Mitsubishi-Pilot vom Red Bull Rallye Team.

Die Akropolis Rally 2007 wird am Donnerstag um 19:00 Uhr mit einer Superstage in Markopoulo gestartet. Von Freitag bis Sonntag stehen weitere 22 Sonderprüfungen mit einer Gesamtdistanz von 334,44 Kilometer auf dem Programm. Die Gesamtlänge der Rally beträgt 1.572,33 Kilometer. Die Sonderprüfung "Agii Theodori" (SP 10/14) ist mit 48,88 Kilometer die längste SP der gesamten WM. Der Zieleinlauf ist am Sonntag unmittelbar nach der abschließenden Superstage gegen 14:45 Uhr in Markopoulo.(APA)

Stand in der FIA World Rally Championship für Fahrer (nach sieben von 16 Läufen): 1. Grönholm 55 - 2. Loeb 48 - 3. Hirvonen 44 - 4. Sordo 28 - 5. P. Solberg und H. Solberg je 20 - 7. Atkinson und Latvala je 12 - 9. Carlsson 9 - 10. Stohl und Gardemeister je 6