2007 beteiligen sich über 800 Mädchen im Alter zwischen 10 und 14 Jahren aus 30 Schulen und werden ihre Eltern in rund 660 Betriebe zur Arbeit begleiten.
Foto: MAFALDA/Sternberg
Eine Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Mädchen und deren Eltern auf nicht-traditionelle Ausbildungen aufmerksam zu machen so wie Betriebe für weibliche Lehrlinge zu öffnen, ist der von der steirischen Mädcheneinrichtung MAFALDA organisierte TöchterTag. Er findet am 1. Juni statt – in den Bezirken Bruck/Mur, Deutschlandsberg, Leoben und Weiz.

Die Resonanz ist enorm: Über 800 Mädchen im Alter zwischen 10 und 14 Jahren aus 30 Schulen beteiligen sich und werden ihre Eltern in rund 660 Betriebe zur Arbeit begleiten – mehrheitlich an handwerklich-technische Arbeitsplätze. Weitere 70 Schülerinnen werden an der von MAFALDA bereitgestellten Technik-Rallye in Bruck/Mur sägen, bohren, löten, programmieren und im "Erzählcafé" Frauen in technischen Berufen kennen lernen.

Hintergrund ist, dass Mädchen im Vergleich zu Buben aus einem kleineren Berufsspektrum wählen und in technischen Ausbildungen noch immer Ausnahmen sind. In der Steiermark absolvieren 70 Prozent aller jungen Frauen eine Lehre in nur vier Berufsfeldern – Handel, Büro, Friseur- oder Gastgewerbe.

"Wir regen an, dass die Mädchen jenen Elternteil begleiten, der in einem handwerklich-technischen Berufszweig tätig ist. Denn viele Mädchen und Eltern ziehen diese Berufe gar nicht in Betracht. Aber gerade technische Berufe bieten im Vergleich zu traditonell-weiblichen Berufen höhere Verdienstmöglichkeiten und bessere Aufstiegschancen", weiß Ingrid Erlacher, Geschäftsführerin des Vereins MAFALDA. "Je früher Mädchen Gelegenheit haben, verschiedene Berufe kennen zu lernen, desto offener gehen sie die Berufswahl an und desto eher haben sie Mut, sich für einen Beruf zu entscheiden, der zu ihnen passt – fern jeglicher Klischees." (red)