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Stickler regt sich auf.

Foto: APA/Artinger
Wien - Wenige Stunden vor dem Fußball-Testspiel des österreichischen Nationalteams gegen Schottland hat ÖFB-Präsident Friedrich Stickler die Bezirks-Vorsteherin des 1. Wiener Gemeindebezirks, Ursula Stenzel (V), kritisiert. Die Politikerin hatte sich zuletzt des Öfteren gegen die Fan-Zone während der EURO 2008 beim Rathaus ausgesprochen, weil dadurch etwa der Spielbetrieb des Burgtheaters beeinträchtigt werde.

"Da komme ich nicht mehr mit"

"Diese Meldungen sind schön langsam unerträglich. Das ist eine Ungeheuerlichkeit, ich muss das aufs Schärfste zurückweisen. Hier zu sagen, man fürchtet sich - da komme ich nicht mehr mit", meinte Stickler. Immerhin seien die öffentlichen Feierlichkeiten von Anhängern aus verschiedenen Ländern mittlerweile zentraler Bestandteil einer Fußball-Großveranstaltung. "Dieser Event-Charakter wird immer bedeutsamer. Es werden viele kommen, die überhaupt keine Tickets wollen und nur etwas erleben wollen", betonte der Lotterien-Boss.

Weiters unterstrich Stickler den friedvollen Charakter von Public Viewings, von dem er sich zuletzt im Rahmen des Champions-League-Finales in Athen selbst überzeugen konnte. So befand er sich in der griechischen Hauptstadt mitten in einer Ansammlung von 3.000 bis 4.000 Liverpool-Fans, "und ich habe mich in keinster Weise gefürchtet", so Stickler, der sogar eine Erweiterung des Public-Viewing-Bereiches begrüßen würde.

"So schlimm kann es nicht gewesen sein"

Am Beispiel des WM-2006-Ausrichters Deutschland sehe man, wie positiv Fan-Zonen aufgenommen werden. "Deutschland bereitet sich in diesem Punkt schon jetzt auf die EURO 2008 vor, so schlimm kann es also nicht gewesen sein", meinte der ÖFB-Chef und wies in diesem Zusammenhang auch auf die mit rund 100.000 Besuchern gefüllte Berliner Fan-Meile beim DFB-Cupfinale am vergangenen Wochenende hin. Stenzel wird übrigens am kommenden Wochenende zu Gast bei der ersten Station der von der Initiative "2008 - Österreich am Ball" organisierten Euromania-Roadshow Am Hof in Wien sein.

Abseits kleinerer politischer Störfeuer befindet man sich laut Stickler mit den organisatorischen Arbeiten für die Heim-EM voll im Plan. "Die Vorbereitungen laufen ausgezeichnet. Wir haben nirgendwo ein Problem, wo man sagt, davor muss man sich fürchten." Erst am Montag hatte Stickler der UEFA im Rahmen ihres Kongresses in Zürich einen EURO-Bericht erstattet. "Meine 20-minütige Präsentation wurde sehr positiv aufgenommen."

Immense Karten-Bestellung

Erfreut zeigte sich Stickler nicht nur über den Zuspruch der UEFA, sondern auch über die rege Karten-Nachfrage für die EURO. "Es gab 18 Mal mehr Bestellungen als 2004 in Portugal. Diese Geschichte hat eine atemberaubende Dynamik bekommen." Stickler wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Tickets auf Grund der Gefahr von Fälschungen erst relativ knapp vor Turnierbeginn ausgeschickt werden.(APA)