Kematen - Das neue Reglement, das der Internationale Skiverband (FIS) auf dem Kongress in Portoroz beschlossen hat, mit u.a. der Reduzierung der Anzahl der Athleten pro Nation, trifft die österreichischen Skispringer hart. Cheftrainer Alexander Pointner, der für weitere drei Jahre beim ÖSV unterschrieb, hat als Ziel das Erringen des Gesamtweltcups ausgegeben. Die Trainingsgruppen der rot-weiß-roten Adler wurden umgestellt, ebenso das Training auf neue Methoden.

Für die kommende Weltcup-Saison wird die maximale Anzahl der Springer von sechs plus zwei Quoten-Plätze (Interkontinental-Cup) auf einen Quotenplatz reduziert. Für die Springen in Innsbruck und Bischofshofen, wo die Zahl der österreichischen Springer bisher auf 16 verdoppelt wurde, gibt es nur noch sechs zusätzliche Startplätze, also höchstens dreizehn insgesamt.

Auch die fix für einen Weltcup qualifizierten Springer wurden von den ersten 15 der Weltcupwertung auf die besten 10 reduziert. Nicht reduziert wurde die Zahl der Springer nach der Qualifikation. Ursprünglich waren nur noch 40 geplant, es bleibt aber bei 50 Springern im ersten Durchgang. Änderungen gibt es auch beim Anzug in der Halsöffnung.

Die Änderung des Body-Mass-Index, von 18,5 auf 20,5, wie es die Österreicher vorgeschlagen haben, wurde aber abgelehnt: "Vielleicht, weil Österreich sportpolitisch derzeit im Fokus steht, haben andere Nationen gegen uns gestimmt", sagte Pointner.

Als Saisonziel nannte Pointner am Rande des zweiten Kurses seiner Trainingsgruppe 1 in Stams, ganz klar die Erringung des Gesamt-Weltcups. Wobei der Cheftrainer besonders an Thomas Morgenstern und Andreas Kofler dachte: "Die sind jetzt die Leitfiguren in der Mannschaft. Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren mehrere Siegspringer in den Winter zu bringen."

Auch Morgenstern, der derzeit seinen Grundwehrdienst beim Bundesheer absolviert und dann zur Polizei gehen will, nannte den Gesamtweltcup als großes Ziel: "Das ist das größte. Medaillen habe ich ja schon genügend."

Für Gregor Schlierenzauer, dem Shooting-Star der letzten Saison, kommt der Gesamtweltcup aber noch zu früh, wie er selbst sagt: "Ich habe mit der Tournee noch eine Rechnung offen. Das ist mir wichtig." Und dazu noch die Skiflug-WM in Oberstdorf: "Ich bin noch nie Ski geflogen. Meine persönliche Höchstweite ist 142,5 Meter, ich will endlich in den 200-er-Klub."

Im ersten Trainingskurs, in der alle drei Gruppen gemeinsam in Einsiedeln (Schweiz) arbeiteten, probierte ÖSV-Trainer Pointner auch einige Neuerungen aus. "Air & Style"-Springen, bezeichnete es Morgenstern. "Es geht darum, andere Wege zu beschreiten, um auf Neuerungen besser reagieren zu können", erklärte Pointner. So sprangen die ÖSV-Adler mit Händen an den Skiern, ruderten wie früher in der Luft, oder sprangen statt im V- im A-Stil. (APA)