"Wir sagen dem Kunden, es ist im Endeffekt billiger, wenn er bei uns eine Waschmaschine kauft", erklärt Reinhard Zinkann, Urenkel von Reinhard Zinkann, der das Unternehmen zusammen mit Carl Miele 1899 gründete.
Werke in Tschechien, Joint-venture in China
Anstatt wie bei Billigware könne der Kunde damit rechnen, dass das Gerät doppelt so lange wie vergleichbare Haushaltsgeräte laufe. "Damit fahren wir gut", sagt Zinkann im STANDARD-Gespräch. "Waschmaschinen kaufen ist nicht wie beim Handykauf ein Lustgewinn."
Außerdem, erklärt Zinkann, bewähre sich die Premium-Schiene weltweit, was sich zuletzt in besonders hohen Zuwachsraten in Russland, im Nahen Osten und in Asien niederschlage. Die hoch angesiedelte Markenstrategie gehe nicht zusammen mit schnellem Auslagern von Produktionsstätten in Billiglohnländer, meint Zinkann. "Dies verpflichtet uns zu Nachhaltigkeit bei Produkten, Mitarbeitern und Kunden." Trotzdem gibt es bereits Werke in Tschechien sowie ein Jointventure mit Melitta in China. Alles mit Top-Qualität, wie Zinkann versichert.
Mehrpreis, wenn die Qualität stimmt
Der Kunde sei bereit, einen Mehrpreis für eine entsprechende Marke zu bezahlen, wenn er sich in Bezug auf Qualität und Serviceleistungen nach dem Kauf sicher sein kann. In Österreich, wo Miele bei den Elektro-Großgeräten sogar die Nummer eins ist, werden 160 Serviceleute beschäftigt. Den monetären Markenwert von Miele kennt Zinkann übrigens nicht. "Das ist bei uns als Familienbetrieb nicht notwendig. Wir gehen nicht an die Börse."