So ziehen die von Schubert vertonten Worte, die Der Wanderer an den Mond richtet, ebenso in ihren Bann, wie die Gedanken, die sich Korngolds Nachtwanderer macht. Dass Schuberts dramatischer Erlkönig einem wortdeutlichen Künstler wie Eröd auf die Stimme geschrieben ist, wundert nicht - wohl aber, mit welcher Leichtigkeit er seinem zupackenden Begleiter am (ganz geöffneten) Klavier Paroli zu bieten versteht.
Zwar bringt Jendrik Springer Schuberts Vertonungskunst pittoresk zum Vorschein, doch nimmt die Gestaltungsfreude manches Mal gar wuchtige Ausmaße an. Ein verliebter Spitzbube, der von der Geliebten die stützende Umarmung erpresst, um im Garten, der "voller Leut" ist, Aufsehen zu vermeiden, nimmt in Alma Mahlers Ich wandle unter Blumen amüsante Gestalt an. Ebenso kokett huscht Mendelssohns elfenhafte Neue Liebe vorüber, bevor sein Venezianisches Gondellied sehnender Elegie Platz macht, die Eröd prächtig zum Klingen bringt.