Riga - Unter starkem Polizeischutz haben Homosexuelle am Sonntag in der lettischen Hauptstadt Riga erstmals für ihre rechtliche Gleichstellung demonstriert. Hunderte Einsatzkräfte in Schutzkleidung schirmten den Demonstrationszug durch den Vermanes- Park ab. Entlang der Route hatten sich einige Dutzend Gegendemonstranten eingefunden, die die Männer und Frauen beschimpften, darunter der Leiter der lettischen Anti-Schwulen- Bewegung Alexei Ledjaje. Zwei Männer, die die homosexuellen Demonstranten mit Gegenständen bewarfen hatten, wurden festgenommen. Verletzt wurde niemand.

Zu der Demonstration waren Abgeordnete des Europaparlaments sowie Parlamentsabgeordnete aus verschiedenen europäischen Ländern angereist, darunter auch der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im Deutschen Bundestag, Volker Beck.

"Großer Erfolg"

"Dies ist ein großer Erfolg für die Lesben und Schwulen in Lettland", sagte Beck in einer in Berlin herausgegebenen Erklärung. 2005 und 2006 waren Homosexuelle bei vorangegangenen Demonstrationen von Passanten angegriffen worden. Am Sonntag versammelten sich etwa 1000 Nationalisten und fundamentalistische Christen zu einer Gegendemonstration.

Einige Teilnehmer der Homosexuellen-Demonstration trugen als Maskottchen den lilafarbenen "Tinky Winky" aus der TV-Kindersendung "Die Teletubbies". Die polnische Ombudsfrau für Kinder, Ewa Sowinska, hatte vergangene Woche eine Untersuchung der Sendung gefordert, um festzustellen, ob sie unterschwellig Homosexualität befürworte. (APA/dpa)