Wien - Das städtische Beteiligungsunternehmen Wien-Holding wächst. Das bedeutet zum einen, dass neue Betriebe dazukommen - wie demnächst das Kunsthaus Wien. Zum anderen hat auch der Umsatz einen neuen Rekordwert erreicht, wie am Montag in einer Pressekonferenz bekannt gegeben wurde. 2006 haben die 63 Unternehmen der Holding Umsatzerlöse von 310,1 Mio. Euro erwirtschaftet. Das entspricht einer Steigerung um 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Der Konzernbilanzgewinn konnte laut der Wiener Wirtschafts- und Finanzstadträtin Renate Brauner (S) von 733.000 Euro auf 1,6 Mio. Euro mehr als verdoppelt werden. Investiert wurden im vergangenen Jahr insgesamt 145,5 Mio. Euro. Brauner zitierte zudem aus einer neue Wifo-Studie, laut der die Wertschöpfung der Holding 970 Mio. Euro beträgt - wobei ein Teil davon auch Niederösterreich zugute kommt, wie betont wurde.

"300-Mio.-Euro-Schallmauer"

Der Geschäftsführer der Wien-Holding, Peter Hanke, sprach in Sachen Umsatz von einer "300-Mio.-Euro-Schallmauer", die nun durchbrochen worden sei. Wie schon in den vergangenen Jahren führt der Immobilienbereich die Liste der größten Umsatzbringer an - mit einem Erlös von insgesamt 144,6 Mio. Euro. Das entspricht demnach einem Anteil von 46,6 Prozent am Gesamtumsatz und einer Steigerung von 12 Prozent gegenüber dem Jahr 2005.

Den zweithöchsten Anteil am Gesamtumsatz (24,9 Prozent) und ein Plus von 17,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnete der Umweltbereich. Die Geschäftsbereiche Kulturmanagement sowie Logistik und Mobilität folgen.

Im Vorjahr wurde eine Reihe wichtiger Projekte umgesetzt bzw. in die Wege geleitet: So wurde etwa Anfang des Jahres das Mozarthaus Vienna eröffnet. In das ehemalige Figarohaus waren 8 Mio. Euro investiert worden. Laut Hanke gehört die einstige Mozartbleibe inzwischen zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt. Vorzeigeprojekte sind auch der Ausbau des Hafens Freudenau und der Erwerb des Kunsthauses. Dieses wird am 1. Juli in den Besitz der Holding übergehen.

Im Verkehrsbereich konnte mit dem "Twin-City-Liner" ein großer Erfolg verbucht werden. 2006 war das erste Betriebsjahr. Die Auslastung des Schnellbootes, das zwischen Wien und Preßburg verkehrt, betrug 80 Prozent. Heuer sind laut Hanke bereits 50 Prozent aller verfügbaren Tickets verkauft. In sechs Wochen soll übrigens die Entscheidung fallen, ob ein zweiter Katamaran angeschafft wird. Die Chancen dafür stehen jedenfalls gut, versicherte Hanke.

Umbau der Therme Oberlaa

Auch für den Umbau der Therme Oberlaa laufen die Projektvorbereitungen. Und beim Palais Theophil Hansen auf der Ringstraße - einst Amtsgebäude der Stadt - sind die Vorbereitungen für einen Verkauf im Gange. Laut der für den Immobilienbereich zuständigen Holding-Direktorin Brigitte Jilka ist das Interesse bereits sehr groß.

Die Wien-Holding wurde 1974 als 100-prozentige Tochter der Stadt gegründet. Sie verwaltet Unternehmen wie den Wiener Hafen, die Stadthalle oder auch die Vereinigten Bühnen Wien. (APA)