Da die slowakischen Roma nicht anpassungsfähig seien, sollten für sie "Zigeunerreservate" nach dem Vorbild der amerikanischen Indianerreservate eingerichtet werden, forderte der nationalistische Parlamentsabgeordnete Vitazoslav Moric in einer vom Sender "Radio Twist" ausgestrahlten Stellungnahme zur zunehmenden Kriminalität slowakischer Roma. "Wenn wir nicht jetzt Reservate für die Zigeuner schaffen, werden sie in zwanzig Jahren Reservate für uns einrichten", erklärte Moric in Anspielung auf die hohe Geburtenrate der Roma. Die "Slowakische Nationalpartei" (SNS) verfügt zwar nur über 14 der 150 Mandate im slowakischen Parlament, könnte aber durch aktuelle Probleme zwischen Roma und Nicht-roma Auftrieb erhalten. Insbesondere im Osten des Landes fühlen sich Kleinbauern und landwirtschaftliche Genossenschaften in ihrer Existenz bedroht, da die schon bisher beobachteten Diebstähle von Roma-Familien auf Kartoffelfeldern zunehmen. Bisher dienten solche Raubzüge in erster Linie der Selbstversorgung und galten nach Ansicht vieler Roma nicht als Straftat. In den vergangenen Monaten entwickelte sich daraus aber ein organisierter Handel. STANDARD -Korrespondent Christoph Thanei aus Bratislava