Wegen des Konfliktes um die Medien in Venezuela ist es zu einer scharfen Auseinandersetzung zwischen den Regierungen der USA und des südamerikanischen Landes gekommen. In der 37. Generalversammlung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Panama forderte US-Außenministerin Condoleezza Rice am Montag deren Generalsekretär Miguel Angel Insulza auf, den Konflikt um die Abschaltung des regierungskritischen Fernsehsenders RCTV in Venezuela zu untersuchen. Venezuelas Außenminister Nicolas Maduro beschuldigte die USA daraufhin, sich in die inneren Angelegenheiten seines Landes einzumischen.

Vor einer Woche war die Lizenz des Senders abgelaufen. Präsident Hugo Chávez hatte sie nicht verlängert, sondern die Sendefrequenz an den Regierungskanal Teves vergeben. Seitdem protestieren täglich Tausende von Venezolanern gegen die Entscheidung der Regierung. Chávez wirft den USA und der Opposition vor, die Proteste für einen Putsch gegen seine sozialistische Regierung benutzen zu wollen.

Rice sagte, die Mitglieder der OAS sollten stets Demokratie und Freiheit verteidigen. Das gelte auch im Hinblick auf die Entwicklung in dem mit Venezuela verbündeten Kuba, das sich gerade in einem Prozess der Veränderung befinde. Die OAS müsste bereit sein, dem kubanischen Volk zu helfen, die Freiheit zu erreichen und seine Rechte zu sichern. Maduro erklärte, Venezuela werde seine Souveränität um jeden Preis verteidigen, und er beschuldigte die USA, weltweit die Menschenrechte zu verletzen.

Auf der Tagesordnung der zweitägigen Generalversammlung standen Fragen der Zusammenarbeit der Staaten Lateinamerikas, die Überwindung des Nord-Süd-Konfliktes und regionale Probleme. (APA/dpa)