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"Das kommt nur einmal im Leben" - Köbi Kuhn hat als Motto "Once in a lifetime" ausgegeben.

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Nach dem 1:1 im Testspiel gegen Argentinien hat die Schweizer Nationalmannschaft die Gemüter wieder beruhigt. Wie bewerten Sie das 1:1 gegen Argentinien?

Kuhn: Das Resultat ist korrekt. Die Argentinier sind Weltklasse, deshalb ein großes Kompliment an meine Mannschaft.

Was hat Sie speziell gefreut am Auftritt Ihrer Profis in Basel?

Kuhn: Dass die Spieler den Willen zeigten, den Leuten ein Spektakel zu bieten. Dieser Verpflichtung sind wir nachgekommen.

Ein Jahr ist seit der WM 2006 in Deutschland vergangen, ein Jahr dauert es noch bis zum EM-Startspiel in Basel. Wie lautet Ihre Bilanz zur Halbzeit der Vorbereitung auf 2008?

Kuhn: Wir können mit etwas Beruhigung sagen, dass der Aufwärtstrend da ist. Die Depression nach einer WM, die Schwierigkeiten mit Testspielen - das kennen nicht nur wir Schweizer. Wir haben die Dinge intern angesprochen und einiges korrigiert.

Was meinen Sie damit?

Kuhn: Wir haben mit Ex-Nationalspieler Adrian Knup einen Teammanager verpflichtet, wir beziehen den ganzen Staff um die Mannschaft noch stärker mit ein. Wir haben das Kader nach oben und nach unten geöffnet, klare Zuständigkeiten festgelegt. Alle wissen, dass wir an der EM im eigenen Land nur mit optimaler Leistungsbereitschaft etwas erreichen können.

Warum haben sich Ihre Spieler nach zuletzt dürftigen Leistungen gegen Argentinien derart gesteigert?

Kuhn: Wir haben die Profis mit unserem Motto "once in your lifetime" erreicht - eine EM im eigenen Land kommt nur einmal im Leben. Alle wollen 2008 unbedingt dabei sein, wenn am 7. Juni das erste Gruppenspiel angepfiffen wird. Was dazu kommt: Die meisten Spieler sind fitter als noch vor sechs Monaten. Das haben die Tests gezeigt.

Wie die Schweiz ist auch Österreich ein Gastgeberland. Beide Nationen haben also die gleiche Ausgangslage - und die gleichen Probleme, wenn man zwei Jahre keinen Ernstkampf bestreitet. Haben Sie darüber schon mal mit Josef Hickersberger gesprochen?

Kuhn: Ja, das habe ich, kürzlich an einem Kongress in Wien. Es war sehr interessant. Es gibt tatsächlich viele Gemeinsamkeiten. Aber etwas darf man nicht vergessen.

Was denn?

Kuhn: Die Österreicher starten aus einer anderen Position ins Turnier als wir. Weil sie 2006 nicht an der WM vertreten waren, können sie nun eigentlich nur gewinnen. Bei uns war die Euphorie schon letztes Jahr sehr groß, wir hatten bei der WM Erfolg; das schürt eine andere Erwartungshaltung. Es ist spannend zu sehen, wie sich die Dinge entwickeln werden. Bei uns - und in Österreich. (DER STANDARD Printausgabe 06.06.2007)