Die Übernahme des Schweizer Verlagshauses Ringier steht für den deutschen Medienkonzern Axel Springer "nicht auf der Agenda". Mit dieser Aussage reagierte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch in Berlin auf einen Bericht des "Handelsblatts" (Mittwoch). Darin hieß es, Springer sei am Erwerb der Programmzeitschriften "Tele" und "TVvier" interessiert, die bei Ringier erscheinen. Die Sprecherin sagte, solche "Marktspekulationen", die im Übrigen nicht neu seien, kommentiere Springer nicht.

Erst vor einer Woche wurde bekannt, dass Springer die Abonnenten der Ringier-Wirtschaftszeitung "Cash" übernehmen will, die Ende Juni ihr Erscheinen einstellt. Die rund 43.000 Bezieher können stattdessen die Wirtschaftstitel "Handelszeitung", "Stocks" oder "Bilanz" wählen. Die drei Blätter werden von den Verlagshäusern Handelszeitung und Jean Frey herausgegeben, die zum Springer-Konzern gehören.

Ringier ist der größte Schweizer Schweizer Verlag mit 1,34 Mrd. Franken (813 Mio. Euro) Umsatz im vergangenen Jahr. Die Verlagsbranche in der Schweiz ist derzeit in Bewegung. Der Tamedia Verlag aus Zürich will zu 80 Prozent die Berner Espace Media Groupe übernehmen, wenn die Wettbewerbsbehörden zustimmen. Tamedia würde damit hinter Ringier auf Platz zwei vorrücken.

Die Axel Springer AG wird am 18. Juni in den Nebenwerte-Aktienindex SDAX aufgenommen, nachdem der Kurs und das Umsatzvolumen an den Börsen in den vergangenen Monaten gestiegen ist. (APA/dpa)