Rom - Während der wöchentlichen Generalaudienz des Papstes in Rom ist es am Mittwoch zu einem spektakulären Zwischenfall gekommen. Ein etwa 20 bis 30 Jahre alter Mann versuchte, in das Fahrzeug von Benedikt XVI. zu springen, während das Papamobil den Petersplatz überquerte. Der Mann wurde sofort von der offenen Rückseite des Wagens, auf der der Papst stand, heruntergerissen, zu Boden geworfen und überwältigt.

Papst Benedikt blieb unverletzt und schien den Zwischenfall nicht einmal bemerkt zu haben. Benedikt winkte den Menschen zu und das Papamobil setzte seine Fahrt fort. Nach dem Zwischenfall erwähnte der Papst den Vorfall auch in seiner Ansprache vor 35.000 Gläubigen nicht.

Der Mann, dessen Nationalität nicht bekannt gegeben wurde, war unbewaffnet und stellte offenbar keine Gefahr für den Papst dar.

1981 hatte ein Attentäter auf dem Petersplatz auf Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. geschossen und diesen fast getötet. Die Hintergründe des Papst-Attentats sind bis heute nicht geklärt. Der Schütze, der Türke Mehmet Ali Agca, saß in Italien 20 Jahre im Gefängnis, bevor er vom damaligen Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi im Juni des Jahres 2000 begnadigt wurde. Heute sitzt Agca im Hochsicherheitsgefängnis von Kartal im asiatischen Teil Istanbuls wegen des Mordes an einem türkischen Journalisten.(APA)