Colombo - Nach Hausdurchsuchungen haben die
srilankesischen Behörden hunderte Tamilen aus der Hauptstadt Colombo
vertrieben. Die mehr als 300 Personen seien während der Suche nach
Rebellen der separatistischen Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE)
zusammengetrieben und anschließend in Bussen in den Norden und Osten
des Landes geschickt worden, teilte ein Polizeisprecher am Donnerstag
mit. Grund für die Aktion seien Sicherheitsbedenken.
Menschenrechtsaktivisten sprachen von "ethnischer Säuberung".
Die Tamilen hätten sich ohne stichhaltigen Grund in Colombo
aufgehalten, sagte Polizeisprecher Rohan Abeywardena. Bei dem Einsatz
habe es sich um eine Routinemaßnahme gehandelt. Die
Menschenrechtsgruppe Civil Monitoring Committee verurteilte die
Aktion. Wer an illegalen Aktivitäten beteiligt sei, solle vor Gericht
kommen, aber nicht pauschal der Stadt verwiesen werden, sagte ein
Sprecher.
Die LTTE haben in den 90er Jahren zehntausende Muslime von der
Halbinsel Jaffna vertrieben. Die Befreiungstiger kämpfen seit 1983
für einen eigenen Staat bzw. eine Autonomie im Nordosten von Ceylon.
In dem Bürgerkrieg kamen seither mehr als 70.000 Menschen ums Leben. (APA)