Heiligendamm - Die G-8-Staaten haben sich bei ihrem Gipfel in Heiligendamm auf gemeinsame Ziele in Sachen Klimaschutz geeinigt. Wie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel mitteilte, vereinbarten sie, "die Halbierung der Treibhausgas-Emissionen bis 2050 hier in Betracht zu ziehen und zwar ernsthaft". Alle Klimaschutz-Bemühungen sollen in einen UN-Prozess münden.

Merkel sprach von einem "Riesenerfolg": "Diesem Abkommen entkommt niemand, das ist ein Riesenschritt nach vorne." Der Kompromiss sei "eine richtige Kehrtwende", sagte Merkel am Donnerstag beim Gipfel. "Das Höchstmögliche, was zu erreichen war, ist erreicht worden." Die Umweltschutzorganisation Greenpeace zeigte sich dagegen enttäuscht: "Das ist absolut zu wenig." Die 50-Prozent-Reduktion hätte ebenso verbindlich festgeschrieben werden müssen wie unter anderem ein Stopp der Abholzung von Regenwäldern bis 2010.

"Viel bewegt"

"Es haben sich viele bewegt. Das ist ein starkes Signal", sagte sie. Nun sei für die Umweltminister der Weg frei, bei der UN-Klimakonferenz auf Bali Ende des Jahres über ein Kyoto-Nachfolgeabkommen zu verhandeln.

Vor allem US-Präsident George W. Bush hatte sich gegen konkrete Zielvorgaben im Abschlussdokument des Gipfels gesperrt. Unterstützung erhielt Merkel in Heiligendamm vor allem aus Frankreich, Großbritannien und Italien. (APA/AP/dpa)