Bagdad - Die Zahl der im Irak seit Beginn des Kriegs vor vier Jahren getöteten US-Soldaten ist auf mehr als 3.500 gestiegen. Am Donnerstag wurde ein Soldat bei der Explosion einer Bombe in Bagdad getötet. Seit Beginn des Kriegs im März 2003 kamen damit nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AP schon 3.501 US-Soldaten im Irak ums Leben. Allein in den ersten sechs Tagen im Juni wurden mindestens 23 US-Soldaten getötet, das waren durchschnittlich vier jeden Tag. Im Mai starben insgesamt 127 US-Soldaten im Irak. Als eine der tödlichsten Waffen der Aufständischen haben sich am Straßenrand platzierte Bomben erwiesen.

Zwei Bombenanschläge im Südirak

Bei zwei Bombenanschlägen im Irak sind am Freitag nach Krankenhausangaben 15 Menschen getötet und 32 verletzt worden. Der Polizei zufolge explodierten die beiden Sprengsätze kurz nacheinander in der Stadt Kurna: Einer davon sei in einem Bus gezündet worden, der sich gerade in einem Busbahnhof befunden habe, der andere in einem Auto auf einem Markt.

Kurna liegt nördlich der zweitgrößten irakischen Stadt Basra im vorwiegend von Schiiten bewohnten Süden des Landes. Autobomben sind dort seltener als in anderen Landesteilen, in den vergangenen Monaten hat ihre Zahl aber zugenommen. Regierungsvertreter machen dafür die Extremistenorganisation Al-Kaida verantwortlich, die Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten schüren wolle. Auch unter schiitischen Gruppierungen verschärft sich allerdings der Machtkampf in der ölreichen Region um Basra.

Zehn Tote am Donnerstag

Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Polizeiwache sind am Donnerstag im Nordirak zehn Menschen getötet und 22 weitere verletzt worden. Unter den Verwundeten seien fünf Briten, erklärte die Polizei. Den Angaben nach raste der Attentäter mit einem mit Sprengsätzen beladenen Lastwagen in das Polizeipräsidium der Ortschaft Rabea, nordwestlich der Stadt Mossul. Auch eine benachbarte Behörde sei durch die Explosion zerstört worden. Es war zunächst unklar, warum die Briten sich in der Gegend aufhielten. Viele Briten arbeiten im Irak bei privaten Sicherheitsfirmen.

Journalistin erschossen

In Mossul wurde eine Journalistin erschossen, die Angaben ihres Arbeitgebers zufolge auf der Todesliste der örtlichen Al-Kaida-Gruppe stand. Die Leiche Sahar Hussein al Haydaris sei im Viertel Al-Hadbaa im Nordosten der Stadt gefunden worden, teilte die unabhängige Nachrichtenagentur Aswat al-Irak mit. Ein Agenturkollege der Mutter von drei Mädchen wurde im Mai erschossen. Im vergangenen Monat wurden im Irak zwölf Journalisten getötet, so viele wie in keinem anderen Monat zuvor seit dem Einmarsch der US-Truppen vor mehr als vier Jahren.

Im Südirak wurde bei einem Angriff auf eine britische Patrouille Armeeangaben zufolge ein Soldat getötet. Die Einheit sei mit Maschinengewehren und Panzerfäusten beschossen worden, teilte das Militär mit. Die Patrouille war auf der Suche nach Extremisten im Bezirk Al-Atiya nordwestlich von Basra. Die Soldaten nahmen fünf Männer fest und hoben den Angaben zufolge ein umfangreiches Waffenlager aus. (APA/AP/Reuters)