Graz - Das Landeskriminalamt Steiermark ermittelt seit Mittwoch im Fall des mysteriösen Verschwindens der Leiche eines Weststeirers, der vor rund einem halben Jahr in Ägypten bei einem Tauchgang ums Leben gekommen war. Die sterblichen Überreste des 45-Jährigen waren Anfang Mai von einem Forscherteam gesichtet worden, nun waren sie bei einem Bergeversuch nicht mehr auffindbar. Laut Polizei könne die Leiche jedoch "nur von Menschenhand" entfernt worden sein.

Der Unfall ereignete sich im Jänner im so genannten "Blue Hole" im Roten Meer. Der 45-Jährige aus dem Bezirk Voitsberg tauchte gemeinsam mit seinem 53-jährigen Kollegen - ebenfalls ein Steirer - mit unzulänglicher Ausrüstung offenbar tiefer als die in Ägypten mit Pressluft erlaubten 40 Meter. Im Mai entdeckte ein deutsches Forscherteam zufällig die Leiche in rund 136 Metern Tiefe. Als das Team dann Tage später den Toten bergen sollte, waren die sterblichen Überreste des Steirers verschwunden. Dem Landeskriminalamt zu Folge könne die Leiche aber weder davongetrieben noch von Fischen gefressen worden sein.

Ermittlungen laufen

Die steirische Exekutive hat nun im Auftrag der Staatsanwaltschaft Graz mit den Erhebungen in dem Fall begonnen. Der Kriminalist bestätigte im Gespräch mit der APA einen entsprechenden Bericht der "Kleinen Zeitung" vom Fronleichnamstag. Die Ermittlungsunterlagen der ägyptischen Behörden seien bereits in Österreich eingelangt. Der Tauchpartner des Verunglückten werde in den kommenden Tagen vernommen. Geklärt werden soll, warum die beiden Männer in diese Tiefe getaucht waren, warum sie das ohne die vergeschriebene Begleitung durch einen Tauchguide taten und wie die Leiche verschwunden sein könnte. Laut den ermittelnden Beamten seien zwei Ausrüstungsteile des Steirers - die Maske und der Tauchcomputer - in einer Tiefe von rund vier Metern gefunden worden. (APA)