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Mitgliedern der Rechtshilfe gelang es, den vermummten Polizisten in Sicherheit zu bringen.

Foto: APA/epa/ Bodo Marks
Am Donnerstag bestritt Ulf Claassen, der Sprecher der für die Sicherung des G-8-Gipfels zuständigen Polizei-Sondereinheit "Kavala", noch, dass beim Einsatz an den Straßenblockaden vermummte Polizisten im Einsatz waren: "Tatsache ist, dass wir keinen Beamten vermissen, es handelt sich also um keinen Kavala-Polizisten", sagte er. So etwas gehöre "nicht in einen Rechtsstaat, das wäre inakzeptabel und unverhältnismäßig".

Nachdem die Anwälte der G-8-Kritiker gedroht hatten, ein Foto, das den Beamten, der am Mittwoch Abend von mehreren Demonstranten erkannt worden war, ohne Vermummung zeigt, zu veröffentlichen, lenkte die Polizei nun ein: Der Zivilfahnder habe die Aufgabe gehabt, Informationen über geplante Taten und Gewalttäter zu liefern.

Zivilpolizist soll zum Steinewerfen aufgefordert haben

Vorwürfe, der Mann habe Demonstranten zu Gewaltanwendung gegen Polizisten angestachelt, wurden kategorisch zurückgewiesen. Kundgebungsteilnehmer wollen beobachtet haben, wie der Mann eine Gruppe tschechischer Demonstranten aufgefordert habe, Steine auf die Polizei zu werfen.

Redakteure der Online-Ausgabe des "Spiegel" befragten angesichts dieser Entwicklung erneut den Kavala-Sprecher: "Das ist ein neuer Sachstand", meinte Claassen, "was ich gestern gesagt habe, war gestern zutreffend. Was ich heute sage, ist heute zutreffend." Er bleibe bei seiner Darstellung, dass er den Einsatz von agents provocatuers für verfassungswidrig und unangemessen halte. Aber bei dem Zivilpolizisten habe es sich eben nicht um einen agent provocateur gehandelt, sagte er. (bed)