Der Grund: Seit gut einem halben Jahr ist in vielen Regionen der Vereinigten Staaten die Luft raus. Erstmals fallen die Preise für Wohnimmobilien, und plötzlich beginnen alle wieder zu rechnen. Die Banken finanzieren nicht mehr wie früher hundert Prozent des jeweiligen Immobilienpreises (bisweilen war es sogar noch mehr), und die neuen Käufer zahlen plötzlich nicht mehr jeden Preis. Auch die Immobilienmakler bekommen den wirtschaftlichen Gegenwind in Form sinkender Provisionen deutlich zu spüren.
Auf der Welttagung der weltgrößten Maklerorganisation ERA, die kürzlich in Las Vegas stattgefunden hat, berichteten einige Makler, dass sie aufgrund der gesunkenen Wohnimmobilienpreise und des insgesamt auch stückzahlenmäßig geschrumpften Marktes plötzlich in die roten Zahlen gerutscht seien. Den ansässigen Immobilienmaklern hat jetzt die Stunde der Wahrheit geschlagen. Natürlich: Wenn ein Markt boomt und wenn die Preise praktisch automatisch steigen, dann ist es keine allzu große Kunst, gutes Geld zu verdienen. Erst wenn ein Markt wieder normal funktioniert (also mit klaren Auf und Abs), zeigt sich, ob ein System auch wirklich funktioniert.
Das System, nur von einer Seite eine Provision zu verlangen, funktioniert in "normalen" Zeiten offenbar nicht so gut. Keine Seite will fünf bis sechs Prozent Provision zahlen – und das für normale Wohnimmobilien.