Paris - Es kam, wie es kommen musste, das Tennis-Traumfinale bei den French Open ist perfekt: In einer Neuauflage des Vorjahres-Endspiels kämpfen die zwei weltbesten Tennisspieler Roger Federer und Rafael Nadal am Sonntag (15:00 Uhr) um den Titel. Nadal fertigte im Halbfinale am Freitag den Serben Novak Djokovic 7:5,6:4,6:2 ab und folgte damit Federer ins Finale. Der Schweizer hatte in der ersten Partie den Russen Nikolaj Dawidenko 7:5,7:6 (5),7:6 (7) bezwungen.

Historisches Finale

Das Endspiel am Sonntag wird damit jedenfalls historisch. Nadal kann als erster Spieler seit Björn Borg 1980 dreimal en suite den Titel in Roland Garros holen. Federer kann sich in die elitäre Gruppe jener Spieler einreihen, die alle vier Grand-Slam-Turniere zumindest einmal gewonnen haben und die Chancen auf den echten Grand Slam (alle vier Majors im selben Jahr zu gewinnen) aufrechterhalten.

Die French Open fehlen bisher in der Grand-Slam-Sammlung Federers. "Es ist noch ein Schritt zu gehen, aber ich hoffe, dass ich es in diesem Jahr schaffe", sagte der Schweizer nach seinem Erfolg gegen Dawidenko. Dieser hob vor allem die mentale Stärke Federers in dem hart umkämpften Match hervor: "Federer hat bei allen Punkten eine exzellente Konzentration. Er ist immer ruhig. So gewinnt man die Matches."

Interessante Ausgangslage

Gegen Nadal hat der Branchenprimus eine negative Match-Bilanz. Im Vorjahr war Federer dem Mallorquiner unter anderem im Paris-Finale in vier Sätzen unterlegen. Allerdings ging Federer im Masters-Series-Turnier in Hamburg in ihrem bisher letzten Duell vor drei Wochen als Sieger vom Platz und stoppte Nadals Erfolgsserie auf Sand bei 81 Siegen en suite.

Im Halbfinale präsentierte sich Nadal gegen Djokovic absolut souverän. Er kontrollierte den 20-Jährigen mit druckvollem Spiel von der Grundlinie und geriet in keiner Phase des Spiels in Bedrängnis. "Ich war mit meiner Vorhand sehr zufrieden. Es war notwendig, ihn zu bewegen", erklärte der zweifache Paris-Champion, der in Roland Garros noch keine Partie verloren hat. "Meine Heimat ist Mallorca, aber es stimmt, dass ich auf dem Center Court von Roland Garros besondere Gefühle habe", betonte Nadal. (APA/Reuters)