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Segolene Royal, Ex-Präsidentschafts- kandidatin

Foto: AP/Euler
Paris - Nach der Niederlage der Linken im ersten Durchgang der französischen Parlamentswahlen tritt die Sozialistin und unterlegene Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal für ein Zusammengehen mit der Zentrumspartei Demokratische Bewegung (MoDem) von Francois Bayrou im zweiten Wahlgang am kommenden Sonntag ein.

Sie werde deshalb mit Bayrou Kontakt aufnehmen, sagte Royal am Montag im französischen Rundfunk. Im zweiten Wahlgang gehe es darum, "eine exzessive Machtballung in den Händen einer Partei zu verhindern", sagte Royal mit Blickrichtung auf die konservative Präsidentenpartei UMP (Union für eine Volksbewegung). Sie teile mit Bayrou zudem eine Reihe von Werten wie die Verteidigung der Unparteilichkeit des Staates.

Bayrous MoDem hatte mit 7,61 Prozent am Sonntag deutlich schlechter abgeschnitten als Bayrou selbst bei der Präsidentenwahl mit 18,57 Prozent. Er kann höchstens mit vier Mandaten rechnen, mit seinem Verhalten aber den Ausschlag für den Ausgang in vielen Wahlkreisen geben, wo sich in der Stichwahl Sozialisten und Konservative gegenüber stehen.

Trotz des überlegenen Siegs der UMP werben auch die Konservativen um Bayrous Stimmen. Man müsse Bayrou "die Hand reichen", um "schwierige Duelle mit der Linken zu vermeiden" sagte der frühere Premierminister Jean-Pierre Raffarin (UMP) am Montag. "Man muss dem Zentrum die Hand reichen, denn man muss seine Basis verbreitern."

"Demokratie braucht Luft zum Atmen"

Royal rief am Sonntagabend im Sender France 2 jene 17 Millionen Franzosen auf, die sie in der Präsidentschafts-Stichwahl am 6. Mai gewählt hatten, in der zweiten Runde der Parlamentswahl am kommenden Sonntag die Opposition zu stärken. "Die Republik braucht Sie", sagte Royal an die Wähler gewandt. "Die Demokratie braucht Luft zum Atmen."

Die gescheiterte Präsidentschaftskandidatin der Grünen, Dominique Voynet, sagte, die Linke müsse sich nun "grundsätzlich in Frage stellen". Um wieder an die Macht zu kommen, reiche es nicht aus, die Verfehlungen der Regierung zu geißeln, sagte Voynet im TV-Sender France 3. Voynet hatte der letzten Linkskoalition in Frankreich (1997 - 2002) jahrelang als Ex-Umweltministerin gewirkt. (APA/Red)