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12,8 Prozent der 25- bis 54-jährigen österreichischen Frauen blieben laut Eu-Bericht wegen ihrer Familien zu Hause. Demgegenüber sind nur 0,4 Prozent der Männer in Österreich aus diesem Grund dem Arbeitsmarkt ferngeblieben.
Foto: APA/Martin Hassler

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Gründe für Erwerbslosigkeit von Frauen und Männern in EU-Ländern
Grafik: APA/Dreier
Wien - Familie und Kinder hemmen Frauenkarrieren. Laut einem EU-Bericht sind 2004 bei den 25- bis 54-Jährigen drei mal so viele Frauen (24,7 Prozent) wie Männer (8,2 Prozent) nicht arbeiten gegangen. Fast die Hälfte dieser nichterwerbstätigen Frauen ziehen sich wegen familiärer Verpflichtungen aus dem Erwerbsleben zurück. Der Prozentsatz der Männer, die auf Grund ihrer Familie zu Hause bleiben, ist hingegen so verschwindend gering, dass man ihn grafisch kaum darstellen kann.

Keine Männersache

In Österreich lag die weibliche Nichterwerbsquote mit 20,4 Prozent zwar leicht unter dem EU-Schnitt (24,7 Prozent). Die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei den Begründungen sind aber auch hier zu Lande eklatant. So blieben 12,8 Prozent der 25- bis 54-jährigen österreichischen Frauen wegen ihrer Familien zu Hause. Demgegenüber sind nur 0,4 Prozent der Männer in Österreich aus diesem Grund dem Arbeitsmarkt ferngeblieben. Sie nannten, wie in den anderen EU-Ländern auch, andere Gründe wie Krankheiten oder Behinderungen am häufigsten als Erklärung für ihre Nichterwerbstätigkeit. Insgesamt standen in Österreich rund 27,6 Prozent dieser Altersgruppe nicht im Berufsleben - davon, wie bereits erwähnt, 20,4 Prozent Frauen (364.000) und 7,2 Prozent Männer (152.000).

In der EU waren in absoluten Zahlen rund acht Millionen Männer und 24 Millionen Frauen zwischen 25 und 54 erwerbslos. In den nordischen Staaten ist die weibliche Nichterwerbsquote in dieser Altersgruppe geringer. So verzeichnete beispielsweise Schweden eine Quote von 14,7 Prozent und Dänemark 15,2 Prozent. In den Mittelmeerländern bleiben Frauen vergleichsweise oft zu Hause: Spitzenreiter ist hier Italien mit 36,5 Prozent.

Schweden, Frankreich und Dänemark schnitten besser ab

Von den persönlichen beziehungsweise familiären Gründen abgesehen, sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern minimal. Etwa dieselbe Zahl von Männern und Frauen ist auf Grund von Krankheit, Behinderung, Teilnahme an einem Bildungsgang beziehungsweise Ruhestand daheim geblieben (5,1 Millionen Männer und 5,2 Millionen Frauen). In Schweden, Frankreich und Dänemark ist der Anteil der Frauen, die aus familiären Gründen dem Arbeitsmarkt fernblieben, tendenziell niedriger. Diese Staaten werden in der Debatte rund um die Kinderbetreuung oft als Musterländer genannt.

Hoffnung auf Felxibilisierung

Die geplante Flexibilisierung des Kindergelds soll laut Regierung zur Erhöhung der Väterkarenz beitragen. Begründung: Familien würden leichter auf den vorübergehenden Verlust des Einkommens des Vaters verzichten können, wenn sich dieser karenzieren lasse. (APA)