Rhinozeroshorn-Pokal mit mythologischen Darstellungen (um 1650)

Wien - Vom Fossil bis zum Magenstein: Dass sich die Habsburger für derlei Naturalien verschiedenster Herkunft interessierten, sie sammelten und teilweise zu außergewöhnlichen Kunstobjekten verarbeiten ließen, zeigt die Ausstellung "Die Entdeckung der Natur - Naturalien in den Kunstkammern des 16./17. Jahrhunderts", die im Juni 2007 im Naturhistorischen Museum in Wien angelaufen ist.

Foto: Naturhistorisches Museum

Ammonit aus dem Jura mit vor 1596 eingemeißeltem Schlangenkopf

Bei der Sonderausstellung können bis 3. September Naturalien aus den Elementen der Erde, des Wassers und der Luft sowohl unbehandelt als auch in präparierter Gestalt und als veredelte Kunstobjekte bestaunt werden. Neben diesen Raritäten werden auch frühe Anatomiestudien und Menschendarstellungen aus dem 16. und 17. Jahrhundert zu sehen sein. Naturkundliche Schriften und Illustrationen ergänzen das Angebot dieser Sonderausstellung.

Foto: Naturhistorisches Museum

Magenstein einer Bezoar-Ziege, eingefasst in Gold und Edelsteine (um 1560/70)

Die Schau wurde zuletzt im Sommer 2006 in Schloss Ambras gezeigt und ist eine Kooperation zwischen dem Naturhistorischen Museum und dem Kunsthistorischen Museum. Die Naturgegenstände dienten als begehbare Enzyklopädie sowie der anschaulichen Wissensvermittlung. Neben den Sammlungen in den Kunstkammern entstanden auch so genannte Naturalienkabinette, die von Ärzten und Apothekern für Studienzwecke angelegt wurden.

Foto: Naturhistorisches Museum

Narrenkopfbecher aus einer Kokosnuss, in Silber und Gold gefasst (1556)

Mit dem sich beständig erweiternden Wissen im Bereich der Naturwissenschaften begann man im 17. und 18. Jahrhundert Natur- und Kunstobjekte aus der Zeit der Renaissance zu trennen und in Spezialmuseen unterzubringen. Die Sonderausstellung verfolgt das Ziel, Teile dieser Bestände wieder zusammenzuführen und die Außergewöhnlichkeit der Naturalien im Kontext der habsburgischen Sammlungen zu unterstreichen. (APA/red)

Foto: Naturhistorisches Museum

Lavabo-Garnitur aus Mördermuschel und Tritonsschnecke (um 1585/90)



Link
Naturhistorisches Museum Wien

Foto: Naturhistorisches Museum