Neue Messungen hätten ergeben, dass die geplanten Grenzwerte in der Praxis unbrauchbar seien, erklärte die Europäische Gesellschaft für Radiologie. Sie hatte darauf auch bereits bei ihrem Kongress vor einigen Wochen hingewiesen.
Höhere Dosen als erlaubt
Mitarbeiter, die an einem Tomographen arbeiten, würden sich regelmäßig höheren Dosen aussetzen als dann erlaubt. Magnetresonanztomographen, die auch unter dem Namen Kernspintomographen bekannt sind, werden in der Medizin zur Diagnose eingesetzt. Mit ihnen lassen sich hochauflösende Querschnittsbilder des menschlichen Körpers und seiner Organe erzeugen. Das erfolgt mit Magnetstrahlen. Unter anderem stellen Siemens, Philips und GE solche Apparate her.
Stärkere Magnetfelder in der Forschung
"Bei jedem Einsatz eines solchen Geräts würden die vorgesehenen Werte überschritten", erklärte Gabriel Krestin vom Radiologischen Institut der niederländischen Erasmus-Universität. "Wir müssten daher andere Formen der Bildgebung verwenden, wie etwa Röntgenstrahlen, die bekanntlich schädlich sind. Auch die Forschung wäre eingeschränkt, da dort häufig stärkere Magnetfelder als in der klinischen Praxis benutzt werden."
Drängen auf Ausnahme für MR-Geräte
Die geplante Richtlinie zur Beschränkung von Magnetfeldern am Arbeitsplatz soll kommenden April in Kraft treten. Die Europäische Gesellschaft für Radiologie drängt auf eine Ausnahme für MR-Geräte. Vorwiegend zielt die Regulierung auf den Schutz von Arbeitnehmern in der Elektrizitätsbranche und der Mobilfunkindustrie ab, sie umfasst aber auch die MR-Tomographen.