Neben dem Namen von Eva Steiner steht in der Presse ja in der Regel die Erklärung "Lebensgefährtin von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer". Und dafür, dass die Titulierung sogar im Anrede-Overkill-Paradies Österreich nicht darüber hinauswächst, will Frau Steiner in Zukunft noch vehementer sorgen als bisher. Obwohl es hier zu Lande doch eine schier endlos lange Tradition hat, Frauen nach Rang, Beruf und Status des Gatten anzureden: Die Gattin des Arztes ist beim Greißler immer noch die "Frau Doktor", die des Schulleiters beim Friseur die "Frau Direktor". (Und: Nein, der Kellner im Kaffeehaus geht nicht davon aus, dass die Frau vom "Herrn Professor" an der Universität lehrt - so weit ist man in Österreich wohl noch länger nicht.)

"Das kostet"

Als Frau Steiner bei der Biennale-Eröffnung aber mit "Frau Bundeskanzler" angesprochen wurde, reagierte sie prompt: "Einmal lass ich das durchgehen, aber beim nächsten Mal kostet das."

Vom Standard kurz darauf nach dem "Wie viel" gefragt, sinnierte Gusenbauers Lebenspartnerin: "Stimmt - eigentlich sollte ich dafür wirklich einen Preis festsetzen. Oder einfach Zahlscheine verteilen. Eine Mindestsumme überlege ich mir in den nächsten Tagen - und auch einen Empfänger. Mir schwebt da aber schon die eine oder andere karitative Organisation vor, die sich um Kinder kümmert." (Thomas Rottenberg; DER STANDARD Printausgabe, 12.6.2007)