Bukarest/Rom - Der italienische Stromkonzern Enel dürfte die mehrheitliche Übernahme des staatlichen rumänischen Stromversorgers Electrica Muntenia Sud (EMS) nach einjährigem Tauziehen nun doch unter Dach und Fach gebracht haben. Der Kaufvertrag sei am Montag in Bukarest unterzeichnet worden, berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Rompres. Demnach erwerben die Italiener zunächst um 395 Mio. Euro 50 Prozent der EMS-Anteile und werden ihre Beteiligung im Zuge einer Kapitalaufstockung um 425 Mio. Euro auf 67,5 Prozent aufstocken.

Verzögerung wegen Korruptionsvorwürfen

Die Kapitalerhöhung soll für Investitionen verwendet werden, die sich in den nächsten 15 Jahren auf insgesamt 1 Mrd. Euro belaufen sollen. Enel hatte die Privatisierungsausschreibung im Sommer 2006 gewonnen, wegen Korruptionsvorwürfen gegen hohe rumänische Beamte im Zusammenhang mit der Privatisierung kam es jedoch zu einer Verzögerung.

Electrica Muntenia Sud ist die größte Tochtergesellschaft des staatlichen rumänischen Stromkonzerns Electrica. Zum Versorgungsgebiet von EMS gehört auch die Hauptstadt Bukarest. Weitere Zukäufe von Enel in Rumänien seien nicht geplant, sagte der Chef von Enel Romania, Matteo Codazzi, anlässlich der Vertragsunterzeichnung in Bukarest. "Mit dieser Akquisition haben wir die für uns optimale Größe am rumänischen Markt erreicht", so Codazzi. (APA)