Washington/Rom/Tirana - Das Weiße Haus hat das Rätsel um den Verbleib der Armbanduhr von US-Präsident George W. Bush während eines Bades in der Menge in Albanien gelöst. Die Uhr sei entgegen Spekulationen nicht gestohlen worden, sagte Regierungssprecher Tony Snow am Dienstag in Washington. "Der Präsident hat sie in seine Tasche gesteckt und sie ist unbeschadet wieder zu Hause angekommen".

Das staatliche italienische Fernsehen hatte am Dienstag Bilder gezeigt, auf denen Bush in dem kleinen Ort Fushe-Kruja am vorigen Sonntag begeisterten Albanern die Hände schüttelt: Doch nur wenige Sekunden nach Beginn der freudigen Begegnung ist die "ore dore" (Armbanduhr auf Albanisch) vom Handgelenk Bushs verschwunden. Das hatte Spekulationen ausgelöst, die Uhr sei möglicherweise stibitzt worden oder im Trubel zu Boden gefallen.

Dementi

Albanien hatte umgehend bestritten, ein Langfinger sei für das Verschwinden der Uhr verantwortlich. Sie sei heruntergefallen, zitiert die Zeitung "Panorama" am Dienstag den Chef der albanischen Staatspolizei, Ahmet Prenci. Ein Leibwächter habe sie aufgehoben.

Die albanische Staatsanwaltschaft hat inzwischen Filme des örtlichen Fernsehens vom Bush-Besuch beschlagnahmt und gesichtet. Darauf sei zu sehen, wie ein Personenschützer dem Präsidenten seine Uhr zurückgibt, der sie in seine linke Hosentasche stecke. Eine andere Version habe die US-Botschaft in Tirana geliefert, berichteten Medien. Danach habe ein Bodyguard die verlorene Uhr Bushs Gattin Laura überreicht.

"Es waren ein amerikanischer Präsident, eine albanische Menschenmenge und eine Armbanduhr. Doch am Ende blieben nur der Präsident und die Menschen übrig", kommentierte die Mailänder Zeitung "Corriere della Sera" den mysteriösen Fall. Allerdings habe der Präsident den Verlust seines Chronometers nicht gemeldet, vermerkte das Blatt. Als er später das Präsidentenflugzeug "Air Force One" bestieg, sei wieder eine Uhr am Arm gewesen. (APA/dpa)