Forschung & Geschlecht
Krebsdiagnose durch Tränen
Bestimmte Proteine sollen der Früherkennung dienen
Sydney - WissenschaftlerInnen der
University of New South Wales
glauben, bestimmte Proteine in
menschlichen Tränen könnten zur Krebs-Früherkennung dienen. Bei der
Untersuchung von Tränenflüssigkeit entdecken die ForscherInnen erstaunliche
Ergebnisse: bei einigen PatientInnen fand sich ein bei Krebserkrankungen
typisches Protein.
Mark Willcox, Biologe am Forschungszentrum für
Augenheilkunde
, hat mit seinem Team bei einem
Entwicklungsprojekt für dauerhafte Kontaktlinsen in der Tränenflüssigkeit das
so genannte Marker-Protein Lg gefunden, das bei Brust- und Prostata-Krebs
eine wichtige Rolle spielt. In den Familien dieser PatientInnen gab es ein
historisches Vorkommen von Krebserkrankungen. "Der Schluss liege nahe,
dass Menschen die das Marker-Protein Lg in ihren Tränen aufwiesen,
genetisch für eine der beiden Krebsarten disponiert sind", so Willcox.
Das Protein könnte, sollte eine solche Krebserkrankung bei den Betreffenden
im Entstehen sein, auch ursächlich für den verstärkten Tränenfluss
verantwortlich sein. Die Entdeckung, so Willcox, könnte zu einer einfachen
Testmethode für eine Früherkennung ausgebaut werden. Klinische Testreihen
an KrebspatientInnen sollen diese Theorie jedoch noch erhärten. (pte)