Frankfurt/Main - Die Frankfurter Strombörse EEX ist am Dienstag reibungslos gestartet. Bereits in den ersten Handelsstunden seien mehr als 6000 Megawattstunden umgesetzt worden, sagte ein Sprecher der Deutschen Börse. Der erste Preis für Stromlieferungen über die Dauer von 24 Stunden lag nach seinen Angaben bei 15,25 Euro (209,84 S), für 12 Stunden bei 18,40 Euro. An der ersten Auktion für den so genannten Spotmarkt hätten 21 Unternehmen teilgenommen. Dabei ermittelt die Börse einen Marktpreis und bringt alle Deals zum Abschluss, die in diesem Preisrahmen zu erfüllen sind. Vereinbart werden jeweils Stromlieferungen in Stundenblöcken für den folgenden Tag. Gehandelt wird hauptsächlich zwischen Energieanbietern, die überschüssigen Strom verkaufen wollen, und Großabnehmern wie Industriebetrieben, die zusätzlich Energie zu einem günstigen Preis erwerben wollen. Langfristig sollten sich jedoch auch kleine Unternehmen an dem Handel beteiligen, betonte die EEX. Der Handel in Frankfurt begann zunächst mit dem Spotmarkt, auf dem Strom über ein Auktionsverfahren in zu liefernden Megawattstunden für den nächsten Tag gehandelt wird. Neben dem Spotmarkt findet auch ein fortlaufender Handel statt, über den die Leistung ganzer Kraftwerke erworben werden kann. Bis 2001 soll außerdem der Terminhandel eingeführt werden. Hier können Strommengen in einem Zeitraum von bis zu 18 Monaten zu einem bestimmten Zeitpunkt und Preis gekauft oder verkauft werden. Zweite Strombörse Die European Energy Exchange (EEX) ist bereits die zweite Strombörse, die in Deutschland an den Start gegangen ist. Die Leipzig Power Exchange (LPX) hatte Mitte Juni den Handel aufgenommen. Diese hatte es am Montag abgelehnt, mit der Frankfurter Konkurrentin zu fusionieren. EEX-Chef Hans Schweickhardt hatte dagegen einen Zusammenschluss als "sinnvoll und möglich" bezeichnet. Zwei Strombörsen in Deutschland seien "unnötig". (APA)